Kognition ist i.W. alles, was mit Denken zu tun hat.
Einem Neuropsychologie-Buch habe ich die folgenden Untersysteme kognitiver Funktionen entnommen:
1. Unterscheidung von Informationen
2. Auswahl relevanter Informationen
3. Erwerb, Verständnis und Behalten von Informationen
4. Ausdruck und Anwendung von Wissen in der passenden Situation
Das finde ich eine sehr schöne Zusammenfassung davon, was alles dazugehören kann. Und dabei wird auch sehr direkt klar, wie eng Kognition (engl. cognition) sowohl mit Wahrnehmung (engl. perception) als auch Kommunikation (engl. communication) zu tun hat.
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen, wo "cognoscere" erkennen / erfahren / kennenlernen bedeutet.
Emotion ist i.W. alles, was mit Fühlen zu tun hat. Wikipedia spricht von "Gemütsbewegungen". Typische Emotionen sind Angst, Freude, Scham, Liebe, Ärger, Glück, Hass, Stolz, Enttäuschung.
"Alles ist Information" - so scheint es für die Kognition, den Verstand, die Ratio zu passen. Informationsaufnahme, -speicherung, -auswertung (auf Basis anderer Informationen) und -wiedergabe
"Emotion ist Reaktion auf Information" und zwar für die Sorte von Reaktion, die sich mit der o.g. Datenverarbeitung nicht erklären läßt. Die Sorte von Reaktion, die aus dem limbischen System kommt. Dem Reptilienhirn. Letztlich Instinkte. Zumindest, war primäre Emotionen angeht - also die, welche vermutlich auch die Tiere habe. Sekundäre Emotionen wären ggf. kulturell anerzogen, aber würden ähnlich "unlogisch" passieren. Primär, weil wir so geboren wurden. Sekundär, weil wir so erzogen wurden. So würde ich es erklären.
Manchmal ist Emotion bedauerlicherweise sogar nur die Reaktion auf eine Teil-Information. Noch schlimmer: die Überreaktion auf eine Teil-Information.
Emotionen sind nützlich oder sogar wichtig, wenn es darum geht, schnell handlungs- und entscheidungsfähig zu sein. Viele Menschen schwören auf ihr Bauchgefühl. Letztlich geht als also offenbar auch hier um Komplexitätsreduktion.
Bzw. evolutionär zutreffender: Kognition hat es uns ermöglicht, mehr Komplexität zu erfassen / zu verarbeiten. "Mehr" im Vergleich zum Tier. Oder zum Ur- und Frühmenschen. Prä-evolutionär waren wir also nicht so gebaut, viel Komplexität erfassen zu können. Vielleicht sind wir es auch jetzt noch nicht. Wir wissen nicht, wieviel "viel" wirklich wäre, da wir ja über unsere eigenen Grenzen nur begrenzt hinauszuschauen (bzw. mit Kognition hinauszudenken) in der Lage sind. Hinauszufühlen schonmal gar nicht.
Die Emotion ist quasi Heuristik. Etwas, was schnell einsatzbereit ist, womit man aber auch schiefliegen kann. Mit den Worten mathematischer Statistik gesprochen: Wo man viele Fehler 1. oder 2. Art machen kann. Und dies trotzdem manchmal in Kauf nehmen muss. Weil man nichts Besseres zur Hand hat.
Das klingt jetzt so, als würde Emotion nur eine schnelle Entscheidungshilfe sein. Und manchmal eben eine trügerische. - Aber Emotion macht das Leben auch schön! Selbst hartgesottene Rationalist/inn/en finden in ihren Gedanken oder den Thematiken, die sie damit beschreiben, oft eine ihnen subjektiv wertvolle/kostbare Schönheit. Deswegen befassen sie sich / befassen wir uns (in manchen Punkten bin ich eine ziemliche Pragmatikerin und Rationalistin) damit. Weil wir auch die Klarheit von Strukturen schön finden! Uns damit wohl fühlen. Und schon landet man wieder bei der Emotion, dem Wohlgefühl.
"Wie kann etwas, was nicht logisch ist, schön sein?" fragen sich vielleicht die einen. "Wie kann etwas, was logisch ist, schön sein?" mögen andere Leute fragen. Nun, die Emotionen werden letztlich v.a. durch Hormone und Neurotransmitter vermittelt. Es ist also reine Körperchemie. Gute Gefühle "machen" einen sich gut anfühlenden Körper. Vielleicht ist das schon das ganze Geheimnis.
McDougall nahm 1923 an, dass eine enge Beziehung zwischen Emotionen und Instinkten besteht. Er postulierte 14 Instinkte und zugehörige Emotionen.
Ein Instinkt gehe mit einem Verhaltensimpuls einher und würde dem Individuum als Gefühl erfahrbar. Eine Impulskontrolle, d.h. ein Nicht-Handeln gemäß des Gefühls, sei bis zu einem gewissen Grad möglich.
Die Impulse seien quasi Verhaltensantriebe / Motivationen, düber Emotionsausdrücke sichtbar würden.
Laut Frijda (1986) gibt es zwischen Verhaltensbereitschaft und Emotion einen kausalen Bezug.
Laut einer verbreiteten psychologischer Lehrmeinung (Atzert-Schmidt: Emotionspsychologie) ist eine Emotion von einem Gefühl so zu unterscheiden, dass das Gefühl nur das subjektive Erleben (z.B. Angsterleben) erfasst, während die Emotion auch darüberhinaus noch dessen Ausdruck (z.B. Mimik oder Verbalisierung) und das körperliche Befinden (z.B. Schweißausbrüche) einschließt.
Insbesondere ist eine Emotion demnach ein Zustand, der mit Veränderungen auf einer oder mehreren der Ebenen "emotionales Gefühl", "Emotionsausdruck", "Körperlichkeit" einhergeht. (Achtung, in anderen Kontexten wird "Gefühl" oder "Ausdruck" auch für zweifelnde Gedanken oder für den Ausdruck von Kognitionen verwendet.)
Das emotionale Gefühl ist nur von der Person selbst beobachtbar, beschreibbar und benennbar.
Der emotionale Ausdruck ist ein von Dritten beobachtbares (zeitlich befristetes!) Verhalten, das dann wieder beschreibbar und interpretierbar ist.
Verhalten schließt hierbei nicht nur Handlungsweisen, sondern auch Mimik, Körperhaltung, Stimme ein.
Emotion kann eine Reaktion auf einen Reiz sein. Auf einen Umweltreiz oder eine Kognition (z.B. Erinnerung) oder auf somatische Veränderungen (z.B. Hormonumstellung in den Wechseljahren). Wenn man eine solche Ursache kennt, tritt die Emotion ggf. verzögert, i.e. mit einer gewissen Latenz-Zeit, ein. Dennoch ist eine Emotion zunächst einfach ein Zustand / State, für den nicht immer ein solcher Auslöser bekannt ist. (Falls ein Auslöser bekannt ist, wird er ggf. schon im Hinblick auf die Emotion bewertet, z.B. "beängstigend" oder "eklig". Es ist umstritten, ob und welche kausalen Beziehungen zwischen Reizbewertung und emotionalem Gefühl bestehen.)
Emotionen sind nicht abzählbar aufgelistet, sondern prototypisch definiert. Freude und Angst zählen demnach dazu, Müdigkeit und Übelkeit nach hoher Übereinstimmung nicht. Offenbar können verschiedene Adjektive (Eigenschaftsbegriffe) teilweise eindeutig den Emotionen zugeordnet oder von ihnen abgegrenzt werden, bei anderen ist dies unklar. Hier wird es interessant, auch andere Konstrukte zu untersuchen.
Bislang gibt es für eine klassische Definition, die die notreichenden und hinreichenden Bedingungen von "Emotion" bzw. von "Gefühl" und "Ausdruck" in diesem Kontext erfassen könnte, noch keine solide Forschungsgrundlage.
Personen haben Eigenschaften (Eigenschaftsmerkmale) und befinden sich in Zuständen (Zustandsmerkmale). Es gibt verschiedene Zustände - emotionale Zustände sind z.B. "ängstlich", kognitive Zustände "aufmerksam", körperliche Zustände "zitterig" und motivationale Zustände "neugierig". (Je nach Definition des Emotionsbegriffs sind die körperlichen Zustände Komponenten oder Begleiterscheindungen der Emotionen.)
Zustände / States (z.B. Angst) sind veränderlicher als Eigenschaften / Traits (z.B. Ängstlichkeit), bei denen es sich um zeitlich stabilere Merkmale handelt. Ist Ängstlichkeit ein Trait, ist Angst als Zustand entweder besonders leicht auszulösen oder kommt besonders häufig vor oder liegt gar zumindest in schwacher Ausprägung fast immer oder immer vor.
Davon sind auch noch die Stimmungen / Moods zu unterscheiden, und Motivationen. Das sind ebenfalls Konstrukte.
Wenn der Begriff "Stimmung" nicht synonym mit "Emotion" verwendet wird, bezieht er sich auf mittelfristig andauernde, schwächere Zustände, meist ohne konkret erkennbaren Auslöser bzw. als Ergebnis meherer kleiner Auslöser (z.B. gereizte Stimmung nach vielen kleinen ärgerauslösenden Ereignissen).
"Stimmung" bezieht sich zudem nicht nur emotionale, sondern auch kognitive, körperliche oder motivationale Prozesse (z.B. "nachdenklich" oder "brummig").
" Im Deutschen sind Affekte kurze und heftige Emotionen.
Im Englischen wird "affect" teilweise synonym mit "emotion" verwendet, teils nur für emotionales Lust/Unlust-Empfinden ohne qualitatitve Differenzierung.