Eine Umfrage, die ich im letzten Newsletter (der möglicherweise auch der allerletzte überhaupt sein sollte!) und auch in einem Forum gestellt habe, und einige der darauf eingegangen Antworten, möchte ich hier publizieren.
Scham kann unter gewissen Umständen erotisiert werden und dann eine ganz geile Sache sein.
Scham kann eine wichtige Schutz-Funktion haben.
Gestern wollte ich mit einem Freund darüber reden, warum er direkt nach dem Sex manche Sachen explizit eklig findet, auf die er währenddessen durchaus abfährt. Sein "Ekel danach" tritt sowohl im Anschluß an Masturbation zu entsprechenden Fantasien ein als auch nach praktischem Ausleben mit der privaten Partnerin.
Bei meinen privaten Playpartner/inne/n und bei Kund/inn/en, die ich über meine eigene Webseite offenbar "passend zu mir" vorselektiere, erlebe ich solche nachträgliche Distanzierung von der eigenen Begierde normalerweise nicht.
Aber aus früheren Zeiten in den großkommerziellen Studios kenne ich das noch gut, dass Leute sich direkt nach ihrem Play in Grund und Boden schämten und "schnell weg" wollten.
Auch in meiner Teeny-Zeit kenne ich es, von Gleichaltrigen dafür entwertet zu werden, was wir kurz zuvor noch an gemeinsamer Sexualität miteinander ausgelebt hatten. Teils mit abfälligen Kommentaren: "Die Sara ist eine perverse Sau, die macht " obwohl derjenige entweder selbst den Vorschlag eingebracht hatte oder zumindest höchst begeistert darauf eingestiegen war.
Einmal erzählte mir in einem Plauderdate ein Session-Interessent, der bis dato nur Profi-Ladies aufgesucht hatte, die Service passend zu seinen Fetisch explizit bewarben: "Hinterher fühlt MAN sich IMMER schlecht". Ihm habe ich zu einem Coaching geraten, um sich zunächst mit seiner offenkundigen Selbstverachtung auseinanderzusetzen und dann beim Play konstruktiver mit seinem Begehren umgehen zu können.
Er entschied sich dann jedoch gänzlich gegen ein weiteres Treffen mit mir, ebenso wie der o.g. Freund mit mir das Gespräch nicht vertiefen wollte. Ich hingegen verspürte in beiden Fällen vielleicht sogar eine Art "missionarischen" Eifer: Ich glaube, dass Personen, die solch eine Zerrissenheit zwischen Geilheit und Ekel / Verachtung erfahren, quasi "vor sich selber nicht geoutet" sind. Und das ist mir weder persönlich noch gesellschaftspolitisch egal. Ich wünsche mir eine aufgeklärtere, freiere Gesellschaft. Und ich wünsche mir, dass niemand sich vor sich selbst für seine Geilheit schämt (sofern beim Ausleben stets die Consensuality gewahrt bleibt) oder seinen (privaten oder professionellen) Sexualpartner/inne/n mit Abscheu begegnet. Wobei eine Profi-Domina den Selbstekel vermutlich in Kauf nehmen wird und die negative Projektion ggf. ebenfalls zu tragen bereit ist, sofern nötig. Wie seht ihr das?
Kennt ihr Vergleichbares von euch selber?
Ist es für die eigene Persönlichkeits-Entwicklung wichtig, sich "vor sich selbst zu outen"?
Wäre es für eine tolerantere Gesellschaft förderlich, wenn es keine Scham vor den sexuellen Sehnsüchten gäbe?
Sollte ich mich im privaten Bekanntenkreis oder bei Kundschaft "einmischen" oder raushalten, wenn ich "Scham/Ekel danach" miterlebe? Oder soll ich die Leute "in Ruhe lassen"?
Mir ist klar, dass es keine eindeutigen Antworten geben wird. Aber mich interessiert eure Meinung. Und ggf. euer eigener Werdegang aus dem oben bereits schon erwähnten (inneren) "Schrank".
Für eine freiere Sexualität! Für ein faires Miteinander ohne Verachtung!
Hallo Lady Sara, ob ich Deinen Newsletter vermissen würde, lautete eine Frage in eben diesem.
Ja, ich würde ihn vermissen, denn er ist mir, obgleich ich mich erst kürzlich angemeldet habe, während des Alltags ein geschätzter Begleiter geworden, der mich immer wieder auf diese verborgenen schwarzbunten Pfade hinweist, die abseitig lauern und erkundet werden wollen. Manches ist mir willkommener Anreiz, manches erinnert mich an früher, z. B. als ich mich im schwarzmusikalischen Eckchen herumtrieb - manches wiederum lese ich mit Erstaunen. Was s nicht alles gibt! So empfinde ich Deine widerkehrenden Berichte, ganz unabhängig von allen Sinnesfreuden als kulturelle Bereicherung.
Auch mag ich seinen Stil, er unterscheidet sich wohltuend von vielen, die entweder nach kurzer Zeit schon wieder eingestellt werden oder aber randvoll mit Werbung daherkommen. Kurzum: Ja, ich würde ihn vermissen.
Fragen hattest Du gestellt, nach Scham und Ekel. Ich möchte sie, obwohl wir uns nicht kennen, zu beantworten versuchen. Ist halt so´n Vertrauensding. Hier denke/empfinde ich, kann ich offen sein.
Vorweg gesagt, ich bin ziemlich unerfahren und habe lediglich die Erfahrung sehr weniger Besuche bei einer einzigen professionellen Domina. Doch sie führte mich ein in die Praxis des SM. "Danach" verspürte ich nie Negatives, sondern bloß Dankbarkeit und Geborgenheit. Es hängt auch damit zusammen, daß sie mich hinterher bestens betreut. Auffängt und hält, wenn ich von der dunklen Reise, auf die sie mich geschickt hat, behutsam zurückholt. Vielleicht liegt es auch daran, an einem gelungenen Zusammenspiel, daß ich mich nie schämte für das Geschehene.
In Deinem Fall? - Ich würde versuchen, "da" zu sein, aber mich nicht aufdrängen. Man kann nur dem helfen, der sich helfen läßt. Eine sehr einfache Weisheit, das ist mir wohl bekannt. Aber manchmal, so lehrte mich die Erfahrung, ist es gar nicht nötig, sich über dies und das einen Kopf zu machen.
Das beste Mittel gegen Scham nach dem Sex ist übrigens - kein Sex. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Auch ich litt, zwar nicht unter Ekel, so doch unter Scham. Eine schwere Geschichte war das. Es ist ein Komplex, den zu überwinden ich geraume Zeit benötigte. Und dazu war grundlegend, es selbst zu tun. Da hilft letzten Endes kein Verständnis und kein Hilfsangebot. Schwimmen lernt man nur im Wasser. Seit ich das erkannt habe (ich gehe mittlerweile auf die 50 zu, du siehst, es hat wirklich Zeit gebraucht), geht es mir besser. (Natürlich nicht "gut" - denn irgendetwas ist ja immer )
Wie es auch sei, wenn die Leute dich schon einmal aufsuchen, ist das nicht bereits ein "Eingeständnis"? Was mehr kannst du tun als ihnen das Gefühl zu geben, richtig gehandelt zu haben? Kehren sie zu dir zurück oder finden sie anderweitig ihr sinnliches Glück, zeigt es doch nur, daß Lust stärker ist als Scham und Ekel.
Irgendwas mit "die Gesellschaft" würde ich da komplett außen vor lassen. Einfacher Grund: Ich würde "mit der Gesellschaft", auch, wenn ich stinknormal wäre, nicht über Sex reden. Das gehört meines Erachtens einfach nicht an die Öffentlichkeit. Womit ich das nicht verbieten möchte, es ist nur so, daß ich hier nichts anderes als meinen kleinen, unbedeutenden Standpunkt wiedergebe. Mich interessiert das Sexleben meiner Nachbarn nicht (gut, die eine Dame ist auch schon über 80 und alleinstehend, da gäbe es wohl nicht viel in Erfahrung zu bringen), und meine Nachbarn geht das meine nichts an. Eine Ecke weiter gedacht: Ich weiß wohl, daß manche Neigung Spott, Verachtung und Häme ausgesetzt ist. Doch liegt das nicht eher daran, daß "die Gesellschaft" an sich eigentlich eine Arschgeige ist? Man sieht es ja derzeit in der Politik. Da ist nichts zu peinlich, wenn es darum geht, sich über den "Feind" lustig zu machen. Nein, nein, "Gesellschaft" ist etwas, wo man lieber nicht zu nah ran geht.
Schwierig, um den Bogen zum Bett wieder zu spannen, fände ich, was du nur in einem Nebensatz angesprochen hast: Abscheu vor dem Sexpartner. Ob das vielen professionelle Dominas erleiden? (Umgekehrt dürfte es kaum der Fall sein, denke ich.) Eine knifflige Situation. Wie würde ich anstelle ihrer reagieren, wäre ich in dem Gewerbe tätig und hätte einen unliebsamen Gast? (Man merkt, hier könnte ein "Problemchen" meiner selbst liegen: Ich bin dick und unansehnlich.) Schwierig. Vielleicht auch ein ganz anderes Thema. Belassen wir es erst einmal dabei, denke ich. Habe ich Deine Frage(n) hinreichend beantwortet?
Was mir übrigens nicht möglich gewesen wäre, gäbe es da nicht diesen Newsletter. Nochmal: "So."
Es ist Zeit, der Tag ist noch lange, und die Liste der unbedingt heute zu erledigenden Aufgaben auch. Also los.
Ein schönes Wochenende - viele Grüße X.
PS und irgendwann, eines noch fernen Tages, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind (passender zeitlicher Rahmen, räumliche Entfernung, Mut, umfassendes Verständnis Deiner AGBen und einfach das Gefühl, daß die Zeit nun reif ist), werde ich mit der Bitte an Dich herantreten, einmal Dein Spielwerk sein zu dürfen. Habe ich mir fest vorgenommen mit all meinem Mäusemut
Kenne ich Vergleichbares? Manchmal ja, manchmal weniger und manchmal gar nicht. Es kommt ganz darauf an was ich mache. Mit den Jahren hat das Scham und Eckel Gefühl nach dem „Akt“ nachgelassen und ich nehme es entspannter. Ich bin ein ziemlich „perverser“ Windelsklave, Gummi- und Plastikfetischist. Vor Jahren noch hätte ich es kaum gewagt, im Klepper-/Gummi-Mantel öffentlich aufzutreten. Inzwischen weiss mein Umfeld, dass ich auf meine „Plastikmäntelchen“ stehe. Männer haben damit ein Problem. Die Mädels hingegen finden es eher amüsant oder sogar cool.
Ich gehe auch ganz gern mal dick gewindelt spazieren oder einkaufen. Im Ausland wage ich mehr, da war ich schon in kindischer Latzhose und sichtbarem Rand der Plastikhose unterwegs. Oder ich fahre mit dem Motorrad über den Alpenpass und trage eine Vollmontur aus Plastik oder schwerem Gummi (SBR). Vor 10 Jahren undenkbar.
Ob es wichtig ist, sich "vor sich selbst zu outen"? Ja, das finde ich schon. Man sollte mit sich selber ins Reine kommen. Sich selber lieben lernen und das schlechte Gewissen abbauen.
Ob es für eine tolerantere Gesellschaft förderlich, wenn es keine Scham vor den sexuellen Sehnsüchten gäbe? Wäre es schon, ist aber unrealistisch. Wir erleben gerade eine Wandlung zurück zu den 50er Jahren. Verbote von Behörden.
Sehr geehrte Domina Sara, ich persönlich würde den Newsletter sehr vermissen, da er immer ein Quell der Inspiration für mich war. Und Twitter u.ä. benutze ich nicht. Jetzt haben Sie in Ihrem heutigen Newsletter die Frage aufgeworfen, ob man anderen helfen sollte zu einem Coming-Out, um damit zu sich selbst zu kommen. Meine Meinung ist, dass man viele Dinge durch die Erziehung mitbekommen hat. Darüber zu reflektieren ist sehr hilfreich, aber in manchen Fällen könnte das auch zu schweren Persönlichkeits- Störungen führen, da vielleicht Missbrauch oder Gewalt in der Kindheit die Ursache war und dann wäre es wichtig, die Aufarbeitung mit einem professionellen Therapeuten zu machen.
Bei mir persönlich habe ich auch etwas, was in diese Richtung geht. Schon als Kind empfand ich die Berührung meines Pos mit KV als etwas sehr Erotisches, ohne zu wissen, dass das erotisch war. Ich war vielleicht 6 oder 7 Jahre alt. Danach hatte ich immer wieder diese Phantasien. Und später lernte ich eine Frau kennen, bei der ich beim Lecken den Finger in den Po stecken durfte und sollte und die mich danach ab und zu aufforderte, diesen abzulecken. Seitdem lässt mich diese Phantasie nicht mehr los. Sobald ich aber masturbiert habe, habe ich einen Ekel davor.
Dabei träume ich davon, dazu gezwungen zu werden und zwar von einer Session, in der ich vollkommen gefesselt bin. Von einer Dame zuerst bezirzt zu werden mit viel Zärtlichkeit und Brustwarzen streicheln und dann immer mehr in den Schmerz einzutauchen und dann vielleicht mit steigender Geilheit einen Finger abzulutschen und immer mehr KV zu mir nehmen zu müssen und dann, nachdem ich den Höhepunkt erreicht habe, weiter diesen Weg gehen muss immer mehr und ganz wichtig ohne Codewort davon träume ich.
Aber andererseits denke ich, das ist gut als Wichsvorlage, aber nicht als Realität. Was ist Ihre Meinung? Und ich träume weiterhin diesen Traum seit vielen Jahren
Ich weiß nicht, woher diese Phantasien stammen mittlerweile habe ich kaum noch einen Höhepunkt, ohne mir diese Phantasien vorzustellen.
Wenn ich aber mit anderen darüber sprechen würde, dann würde ich auf jeden Fall weiter darüber sprechen und nicht einfach aufhören, denn das ist ein Teil, ein wichtiger Teil, von mir.
Vielleicht hatten ja die Personen, mit denen Sie gesprochen hatten, gemerkt, dass da ein Tor aufgestoßen wurde, welches sie zum Grund Ihrer Seele führen würde. Davor hatten sie Angst.
Ich persönlich würde mich glücklich schätzen, wenn ich jemanden hätte, mit dem ich mich so tief austauschen könnte. Und deshalb mein Rat an Sie : Bieten Sie weiterhin Ihre Gesprächsbereitschaft an. Ich mag Sie dafür, dass Sie so sind, wie Sie sind. Sehr liebevoll in allem, auch in der Verwirklichung der schmerzhaftesten Phantasien. Liebe Grüße, P.
Hallo Lady Sara, du hast da ein interessantes Thema eröffnet, wozu ich gerne ein paar Punkte schreiben würde. Es kommt schon mal vor, dass ich mich etwas schäme, obwohl ich meine schüchterne Anfängerzeit hinter mir habe. Was denkt die Domina von mir, wenn ich nackt da liege oder mit einem rosa Frauenkleid vor ihr rumlaufe. Oder sie mich mit dem Strapon nimmt. Vor kurzem habe ich einen Fetisch ausgelebt, den ich schon länger austesten wollte, aber mich davor noch schämte. Das ist die Fußerotik. Überhaupt nix Ungewöhnliches und ich habe es auch genossen. Bei meinen Sessionberichten habe ich aber die Fußmomente nie erwähnt. Anscheinend habe ich selbst hier unter Gleichgesinnten Scham, zu diesem Fetisch zu stehen. Ich habe keine Erklärung dafür.
Dann zum Thema Ekel. Ich finde im Kopfkino Spit und Natursekt total geil, aber nicht unbedingt in der Realität. Ich habe diese beiden Spielarten bisher nur ein einziges Mal ausprobiert. Es gab da mal eine Domina, für die ich Gefühle hatte. Meinen Wunsch nach Spit und Natursekt habe ich ihr erst im Vorgespräch erklärt. Es kann gut sein, dass meine Gefühle zu ihr mich erst dazu brachten, diese Spielarten bei ihr auszutesten. Ihr den Spit von den Stiefeln zu lecken fand ich sogar richtig geil. Der Natursekt war jetzt nicht so meine Welt.
Geschämt habe ich mich damals ihr gegenüber nicht. Sie war sehr sympathisch zu mir, so dass ich nicht den Eindruck hatte, dass sie was Schlechtes von mir denkt, weil ich mich von ihr habe anpinkeln lassen. Was sie wirklich damals von mir dachte ist natürlich eine andere Frage. Hoffe meine Punkte konnten dir weiterhelfen. Falls du dazu noch Fragen oder Anmerkungen hast kannst du mir gerne zurück schreiben. Viele Grüße, O.
Ich schäme mich auch direkt nach dem Orgasmus und finde das normal, weil die Sachen die ich mir da wünsche sind nun mal nicht ganz alltäglich und erniedriegend. Es ist zwar in dem Moment geil, aber gleich danach eben irgendwie nicht mehr so.
Ich finde dieses Schamgefühl auch nicht schlecht, denn es hilft mir die Bodenhaftung zu behalten und nicht immer nach Steigerungen des erlebten zu trachten. Denn da gibt es ja bekanntlich keine Grenzen.
Der Partnerin allerdings Vorwürfe zu machen finde ich schon etwas merkwürdig. Ich bin ja froh das jemand meine Wünsche umsetzt und mich hoffentlich nicht "eklig" findet.
Hallo Sara, zuerst noch einmal danke. Ja, danke für deinen Newsletter - ich freue mich immer sehr darüber und möchte ihn nicht missen.
Nun die Antwort zur Schamfrage. Ich kenne dies: Schnell nach den Orgasmus ins Bad und die nassen (damals eher nur vollgepissten) Sachen ausziehen. Mit den BHs etc war es nicht so extrem.
Mir hat dann vor gut 25 oder noch mehr Jahren die TV-Gruppe sehr viel geholfen. Heute bin ich, glaube ich, auch mit meinen sexuellen Wünschen im Reinen.
Oft nehme ich mir vor, nach dem Wichsen noch Windeln anzulegen und dann darin zu schlafen. Meist bin ich dann aber so schön müde und entspannt, dass ich eher so einschlafe. Das Windeltragen (nicht jeden Tag) kommt dann ab und an doch so gegen 4°° oder 5°° doch noch dran und ich benutze sie dann auch.
Dass ich mit einer Partnerin (Partner sind ja bei mir eher seltener) etwas gemacht habe und dies dann hinterher nicht so prickelnd war, hatte noch nie zu völliger Abwertung dieser Person geführt.
Ich glaube eh, dass Sex etwas Schönes, Geiles, Wichtiges und Wertvolles ist.
In diesem Sinne: Wer fickt, oder was auch immer macht, soll und muss den Partner achten und schätzen.
Ich könnte jetzt ein paar Beispiele geben. Es ist jedoch spät und das Internet-Café macht gleich zu. Also werde ich noch etwas essen und dann heimgehen um zu wichsen. Heute mal wieder ohne Windeln, denn morgen hab ich volles Programm.
Dir liebe Grüße und wir sehen uns bestimmt nopch in diesem Jahr, Regina
Im Folgenden zitiere ich auszugsweise eine Diskussion aus dem Dominaforum, und zwar die Antworten einer professionellen BDSM-Sklavia auf einige zuvor gepostete Beiträge - hier immer im Wechsel abgedruckt:
Das mit dem "übermissionarisch" kann gut sein Man muss ja nicht ständig alles bis ins Detail analysieren. Dies v.a. dann nicht, wenn es für die betroffene Person gar kein Problem ist, sie nicht darunter leidet. - Den Drang, alles auszudiskutieren, alle Probleme, Schwierigkeiten und Intimitäten öffentlich zu machen, finde ich völligen Unsinn.
Dafür, dass du es für völligen Unsinn hälst, hast du allerdings erstaunlich viel zum Thema beigetragen
Wenn ich ins Studio oder "Bezahlsex" gehe, möchte ich meine Phantasie mit einer Dame, die mir sympathisch ist und die meine Neigungen "umsetzt", ausleben. Ich erwarte nicht, dass die Dame Ihre persönliche Meinung zu meinen Neigungen, etc. sagt.
Manchmal kommt Hilfe aber auch ungefragt. Wenn du dein Portemonnaie verliest, ist es dir doch sicher auch lieber, jemand weist dich darauf hin, dass es dir gerade runtergefallen ist, statt dass du es beim Zurückgehen hinterher geplündert findest.
Ebenso hat sara eine Möglichkeit gesehen die geistige Gesundheit eines Menschen zu stärken, indem sie ihm dabei helfen wollte seine Neigung anzuerkennen.
Mir kann niemand erzählen, dass er ziemlich gut mit sich leben kann in diesem Kreis aus verbotener/selbstzensierter Geilheit und anschließender Scham, denn bei jeder beginnenden Erregung wird man unweigerlich auch an die sicher kommende Scham denken müssen, und das kann auf keinen Fall seelisch gut tun.
Im Hauptberuf arbeite ich in einem Supermarkt, und wenn ich da einen Einkaufswagen mit einer Handtasche sehe und zwei Meter weiter die Besitzerin, weise ich sie auch ungefragt daraufhin, dass sie in ihrem eigenen Sinne ihre Handtasche nicht unbeobachtet lassen soll. Wenn die Leute nur mal in 20% der Fälle auf mich hören würden, wäre es nicht soweit gekommen, dass kürzlich einer Kundin, oh Wunder, der Geldbeutel entwendet wurde, während sie zombiegleich ins Regal gestarrt hat und ihre Habe unbeobachtet ließ.[/ZITAT]<
Genau gleich bin ich nett und höflich und belästige die Dame nicht mit persönlichen Sachen von mir, die nicht in die Situation passen.
[ZITAT]War ja gar nicht unpassend, daher ist das eher ein irrelevanter Einwand von dir.
Ein Gedanke, der mir persönlich immer am Herzen liegt, ist der, dass man abhaengig vom Partner, mit solchen Grenz/Tabu/Extrem- Situationen am besten dann umgehen kann, wenn man vertrauen kann. Vertrauen z.B. darauf, dass man nach dem Ausleben einer wie auch immer gearteten Grenzsituation auch wieder "aufgefangen" wird. Von jemandem, der erstens weiss um diese extreme Zerissenheit und zweitens sie auch in den Kontext zu stellen versteht, in den sie gehört.
Dafür muss man sich, meiner Meinung nach, zumindest etwas besser und länger kennen.
Und bei Menschen, die richtig psychische Probleme haben, egal ob mit Partnerschaft, Sexualität, etc. sind die meisten Damen sowieso nicht geeignet, dies zu analysieren und zu therapieren. Als Maximum würde für mich gelten, wenn man dieser Person sagt, dass evtl. ein Psychiater, Therapeut oder welcher Experte auch immer, helfen würde.
Ich halte es für sehr viel wahrscheinlicher, dass der Betroffene das Angebot der Fragenden annimmt, da ihn mit ihr ja bereits die Realität der verpönten Fantasie verbindet, die sie somit zur "Komplizin" macht und nicht zu einem Außenstehenden, das wäre eher ein Therapeut. Die Psyche ist ne komplizierte Sache, und ich bin nicht studiert darin, aber mit meinem Vorstellungsvermögen stufe ich es als plausibel ein, dass eine Angst, ein fremder Therapeut könne ein peinlich-vernichtendes Urteil aussprechen, vorhanden ist, während das Gewissen sich zumindest darin beruhigt, dass die Komplizin die schambehafteten Handlungen ja mitgemacht hat, also involviert ist und damit dem Betroffenen näher als jeder andere. Die "Vertrautheit" liegt damit im Grunde in der Komplizenschaft - gut, dies allerdings auch nur, wenn der Betroffene ihre Hilfestellung angenommen hätte.
Ich bin nicht prüde und weltoffen, aber ich muss bei einem Geschäftsessen oder einem Essen mit relativ fernen Bekannten/Verwandter (ich spreche jetzt nicht von Freunden) nicht deren sexuellen Probleme, Vorlieben oder andere intime Details ungefragt erfahren.
Ich habe Saras Schilderung mitnichten so verstanden, dass es sich um einen entferntern Brieffreund handelt, sondern um jemanden, der ihr ja bereits mal offenbart haben muss, dass er sich an Sachen aufgeilt, die er zehn Minuten später verachtenswert findet.
Es kommt doch häufig vor, dass man "in der Hitze des Gefechts" (also mitten im Spiel) etwas total super und anturnend findet, dass man etwas macht, das man sonst nicht machen würde, nur weil man gerade vollkommen im Flow ist und sich voll der Lust hingibt. Das kann sogar soweit gehen, dass man seine hehren Prinzipien über Bord wirft (z.B. Sex mit der Ex praktiziert) oder gar ein Kondom weglässt, weil grad nicht greifbar und doch alles ach so geil ist
Deine Beispiele lassen sich nur bedingt anwenden, denn gerade beim kondomlosen Sex sehe ich eine Verantwortung, zumindest wenigstens einen Schwangerschaftstest, darüberhinaus auch die Palette an STI-Tests durchzuführen. Wenn Saras Anspruch an ihre Sessions ist, dass sie einen ganzheitlichen Service bieten möchte, finde ich es völlig normal, dass sie auch den Gast auch nachhaltig zufrieden aus ihrem Studio entlassen möchte. Dass sie ihm in diesem Sinne die beste Hilfestellung angeboten hat, die ihr einfiel, leuchtet mir völlig ein.