BlogReflexionen

Fetisch-Empathie

Der folgende Auszug aus einem Email-Abo gibt einen guten beispielhaften Einblick darüber, wie ich mich an einen mir im Detail unbekannten Fetisch und seine Spezialisierung (hier: Wollfetischismus und speziell die Vorliebe für Grobgestricktes, insbesondere für Strickjacken, Strickponchos, Strickschals und Strickmäntel) annähere.

Lieber [..],

dein Nickname ist ja sehr passend für deine Vorlieben. […]

Omas Strickjacke

Beim Lesen deiner Email fielen mir sofort ein paar wenige Stricksachen aus meiner eigenen Kindheit ein: eine braune Strickjacke mit groben Maschen, die meine Oma damals schon immer trug und heute noch trägt - ich glaube, sie hat sie sogar mal selbst gestrickt, obwohl sie später nur noch Socken selber strickte - diese Strickjacke ist aus heutzutage modischer Sicht ein "scheußliches Ungetüm" - wohl auch deshalb, weil meine Oma nicht gerade die große Perfektionistin beim Stricken war, sondern eher Pragmatikerin: Hauptsache war, daß etwas dabei herauskommt, was man "schon irgendwie anziehen kann". Es mußte nicht hübsch sein, aber warmhalten "und damit basta". Die Strickjacke war vermutlich auch aus damaliger Sicht schon häßlich (schon allein die braune Farbe ist ein bißchen deprimierend), aber ich kenne meine Oma in dieser Jacke und mag sie darin, und wenn ich sie heutzutage besuche und mal wieder zu wenig Pullis mitgenommen habe, leiht sie mir die Jacke aus. Somit bin ich gewohnt, sie selbst immer wieder zu tragen und trage sie dann auch irgendwie gerne. Mit Fetischismus habe ich das nie in Verbindung gebracht, aber es fällt mir nun beim Schreiben leicht, mir das Gefühl von dieser Jacke in Erinnerung zu rufen und so deinem Fetisch ansatzweise nachzuspüren.

Mamas Tagesdecke

Ein weiterer grobgestrickter Gegenstand aus meiner Kindheit ist die Tagesdecke für mein Bett, die meine Mutter mir gestrickt hat. Soweit ich weiß, ist es das Einzige, was sie jemals für irgendjemanden gestrickt hat (außer vielleicht mal Strickaufgaben aus der Schulzeit). Im Prinzip handelte es sich dabei um lauter topflappengroße Karos, die miteinander verbunden worden waren. (Ich nehme an, sie hat tatsächlich ein Topflappenstrickmuster benutzt). Diese Decke hatte ich sowohl in der Zeit, als ich noch bei meinen Großeltern lebte (im Alter von 2-10 Jahren war) als auch in der Zeit, als ich dann zu meiner Mutter und meinem Stiefvater gezogen war (im Alter von 10-18 Jahren). Ich glaube, daß meine Mutter die Decke noch heute besitzt und derzeit auf dem Gästebett liegen hat, aber so ganz sicher weiß ich das nicht. Ich müßte sie fragen… aber zumindest war es eine Decke, die nur als Tagesdecke benutzt werden durfte. Vermutlich, weil irgendjemand Angst hatte, sie würde in der Wäsche einlaufen (ich weiß nicht, ob die Decke je gewaschen wurde - ich kann mich nicht entsinnen und müßte das auch erfragen). Sie galt jedenfalls nicht als benutzbarer Gegenstand, sondern nur als Deko. Aber manchmal habe ich mich trotzdem darin eingewickelt. Der Reiz mag damals eher darin gelegen haben, daß es verboten war. Vielleicht auch darin, daß es "von Mama für mich" war - insbesondere in der Zeit, als ich von den Großeltern aus die Mama ausschließlich verherrlichte und innigst vermißte. Auch hierin sehe ich in der eigenen Biografie keinen Fetischbezug, aber auch an das Gefühl kann ich mich erinnern. Die Wolle bei der Decke war feiner und weicher als bei der Strickjacke, aber beides war "normale" Wolle (kein Angora o.ä.). Und auch für die Decke galt, daß sie sehr grobmaschig gestrickt war.

Generell: Mein Zugang zu neuen Materialfetischen (am Beispiel Latex)

Du merkst an diesen Erinnerungen schon ein bißchen, wie ich mich an Fetischthemen herannähere, wenn ich mich bis dato mit diesen nicht befasst habe. Entweder es gibt etwas, was ich bereits kenne und nur unter neuen Gesichtspunkten nachspüre. Manchmal kenne ich ein Material auch noch nicht, so ging es mir mit meinen ersten Latexfetisch-Erlebnissen: obwohl Latex in gewissen Kreisen der BDSM-Szene sehr verbreitet ist, war es dies in der Subkultur, in der ich BDSM privat kennengelernt habe, überhaupt nicht. Erst als ich bereits als Domina gejobbt habe (das war gegen Ende meiner Studentinnenzeit, als Mitarbeiterin mit 1-2 Schichten pro Woche in einem größeren Studio-Etablissement) kamen dann immer wieder mal Anfragen nach Latexerziehung und deswegen habe ich mir dann auch etwas aus Latex gekauft. Im ersten Moment fand ich es blöd (unangenehm auf der Haut etc), dann habe ich mich aber bewußt darauf eingelassen. Obwohl ich noch immer ganz sicher nicht zu den Leuten gehöre, die sich abends vor dem Fernseher in einem Latexcatsuit hinsetzen, um zu entspannen (was einige Latexfetischisten durchaus genießen), kann ich doch in einer Session dem bewußten Spüren von Latex auf Haut (meiner Haut und/oder der des Gegenübers) etwas Echtes abgewinnen. Ich erdulde das Material also keineswegs nur nach dem Motto "der Kunde ist König", sondern ich gebe mich dann den Besonderheiten dieses Gefühls -sofern die Session dies überhaupt zuläßt und nicht eine gänzlich andere Form der Konzentration von mir verlangt, z.B. Konzentration auf die Gestaltung eines komplexeren Rollenspiels mit ziemlich festgelegtem Drehbuch o.ä. - wirklich hin. Dies hat schon mit verschiedensten Materialfetischen für mich funktioniert und ich habe es immer als eine Bereicherung erlebt, auch wenn ich dabei vermutlich stärker als der eigentliche Fetischist die Sinnlichkeit per se fetischisiere (also das bewußte Erleben von irgendeinem Geruch, irgendeiner Haptik, irgendeinem Anblick) als das konkrete Material (also den konkreten Geruch, die konkrete Haptik etc.) - aber ich liebe es real, mich so auf dieses "Irgendwas" zu konzentrieren, daß es eben in dem Moment mehr als "Irgendwas" für mich wird.

Die richtige Sorte Wolle / Kleidung

Sofern wir jemals real eine Wollsession miteinander haben, wird es mir mit dir genauso gehen. Und dann werde ich mich, wenn es zu deinen sonstigen Ideen von der Sessiongestaltung paßt, auch auf genau die richtige Sorte Wolle liebend gerne einlassen, auch wenn es bei einem anderen Wollfetischisten eine ganz andere Sorte Wolle sein könnte. Übrigens war mir bis zum Lesen deiner Email nicht bekannt, daß Angora besonders oft favorisiert wird. Ich hatte bislang einen Kunden, der explizit auf kratzige Wollunterhosen / Wollschlüpfer / Wollstrampler stand - ich habe ihm damals bei der Mohairhexe ein entsprechend kratziges Wollknöpferhöschen machen lassen- und einen, der sich für rosa Baumwollpullis interessierte…das entsprechende Beispiel auf meiner Webseite war also nicht aus der Luft gegriffen.

Wenn ich dann allerdings das entsprechende Kleidungsstück nicht habe, muss es eben extra für die Session auf Kundenkosten angeschafft werden. Die Idee von dem gestrickten Ganzkörpersack und der gestrickten Zwangsjacke finde ich übrigens klasse! Inwieweit hast du dich schon damit befasst, wer solche Spezialanfertigungen macht? Die Mohairhexe war wohl wirklich auf Fetischisten spezialisiert und hatte auch verschiedene Wollvorlieben bereits im Sortiment - es war für sie zum Beispiel damit leicht, etwas Kratziges zu machen. Naja, das ganz stimmt das auch nicht: ich hatte es mir deutlich kratziger vorgestellt, als es letztlich tatsächlich war, und auch der Kunde war nur eingeschränkt begeistert. Vermutlich wäre es in so einem Fall sicherer, der Dame die Wolle zukommen zu lassen, aus welcher etwas gestrickt werden soll: wenn man sich selbst nicht sicher ist und z.B. etwas aus dem Internet bestellt, muss man sich eben vorher ein paar Wollknäuel zur Auswahl besorgen und dann von der präferierten Wolle eine ausreichende Menge nachbestellen.

Als ich damals nach Wollfetischismus gesucht habe, hatte ich auch ein Bild gefunden, was mich sehr beeindruckt hatte. Ich habe gerade mal gesucht, ob ich das Foto noch irgendwo in einem Unterordner meines Computers wiederfinde, aber leider habe ich nur das Foto gefunden, was hier im Attachment mitgesendet wird. Beim Bild, welches ich eigentlich gesucht habe, war auch der Kopf noch mitbedeckt. Aber auch das Foto hier im Anhang dürfte dir (sofern es die richtige Wolle ist/wäre) gefallen, oder?

Wahl der Kleidungsstücke, ggf. gar Bondagekleidung

Was die Art der Kleidungsstücke angeht, die du benennst -Schals, Ponchos, Mäntel, Jacken-, möchte ich dir auch kurz meine Assoziationen schreiben. Zu den Schals habe ich erstmal kein Gefühl, weder ein positiv noch negativ besetztes. (Durch den Kontakt mit dir kann sich dies natürlich ändern…) Einen Poncho, allerdings nicht gestrickt, besaß ich ebenfalls als Kind und ich liebte diesen auch. Ich glaube, mir vorstellen zu können, was dich an dem Gefühl des Ponchotragens (und in deinem Fall natürlich: Strickponcho-Tragens) reizt. Mein damaliger Poncho war nicht so lang, wie er für deine Zwecke nötig wäre, aber ich denke, daß meine Vorstellungskraft in Kombination mit meiner Erinnerung ausreicht, um das Gefühl zu extrapolieren… // Strickjacken, und zwar selbstgestrickte ebenso wie fertiggekaufte und einige Jacken, die wir daheim "Strickjacken" nannten, aber die eigentlich nur irgendwelche Überzieh-Jäckchen waren, die man indoor über eine Bluse o.ä. ziehen konnte, wenn es einem kalt war und die man leichter wieder ablegen konnte als einen Pulli, begleiten mich auch seit meiner Kindheit - die echte grobmaschige Strickjacke von der Oma habe ich ja schon erwähnt, aber noch heute finde ich solche Bekleidungsstücke praktisch. Ich hatte allerdings schon lange keine "echten" mehr und erinnere mich gerade, wo ich das schreibe, fast noch intensiver an die von der Großtante selbstgestrickten Pullis. Dabei dürfte manche Wolle gewesen sein, die nicht so dein Favorit gewesen wäre, aber einige der Pullis hätten dir wohlmöglich gut gefallen, und ich hätte sie gerne für dich getragen. Leider sind die zwischenzeitlich auch alle entsorgt… // Einen Strickmantel für draußen habe ich noch nie gehabt und auch noch nie bewußt bei Freunden oder Familie gesehen. Aber solche Strickkleider, wie ich sie auf den Wollfetischseiten finde und eben auch hier im Anhang eines habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, obwohl ich bislang auch nie eines hatte. Es fällt mir leichter, mir dies vorzustellen als einen aufknöpfbaren Mantel. Ich weiß nicht, warum das so ist. Vielleicht gefällt mir auch das Gefühl des Eingehüllt-Seins, wenn ich dazu Fetischassoziationen habe, denn ich liebe grundsätzlich Extreme und denke mir dann "wenn schon, denn schon" und fände es irgendwie (zumindest heute spontan gedacht, mich interessiert deine Meinung dazu!) störend, dass man einen Mantel leicht aufknöpfen könnte…

Unter Wolle schwitzen

Ich besitze einen sehr warmen Schafswollpulli, den ich nur bei Trekkingtouren in extrem kalten Regionen trage. Immer, wenn ich ihn mal versehentlich (weil ich die Wetterlage fehleingeschätzt hatte) in Deutschland oder ähnlich temperierten Regionen angezogen habe, habe ich darin sehr unangenehm geschwitzt. (Anders als du könnte ich auch dies für eine begrenzte Zeitdauer fetischisieren, eben im Sinne von Sensual Play wieder als bewußte Konzentration auf eben diese Wahrnehmung - aber ich kann auch supergut verstehen, daß dir dieses Gefühl unangenehm ist und somit sogar kontraproduktiv für dein Lusterleben!) Ich finde es wieder mal nicht ungewöhnlich, daß bei scheinbar ein und demselben Fetisch, nämlich Wolle, so viele verschiedene Spezialvorlieben (welche Wolle, welche Motivation, welche Einsatzgebiete) bestehen. Das kenne ich von anderen Fetisch- und Praktikvorlieben bereits, und auch die vielseitigen Varianten kennenzulernen ist etwas, was ich unglaublich gerne mache - auch deswegen ist ja meine Seite so ausführlich, weil ich sehr gern, wenn mir jemand den Anlass dazu gibt, mich mit etwas genauer zu befassen, dieses auch tue und dann herumanalyisere und experimentiere. (Ich habe ursprünglich Physik studiert, und einige Parallelen zwischen meinem Umgang mit Physik / Naturwissenschaften und Fetisch / BDSM / Sexualität sehe ich durchaus. Aber mit Physik und Naturwissenschaften hat es nie so viel Spaß gemacht. In gewisser Weise wäre ich wohl sicher eine gute Sexualwissenschaftlerin geworden… mir ist bewußt, daß ich dies Wort hier frei interpretiert gebrauche… vielleicht bin ich als "Domina" sogar letztlich passionierte Sexualforscherin… wobei ich das Wort "Domina" bewußt in Anführungszeichen setze - es ist einfach der Begriff, der am ehesten zutrifft aus dem allgemein-deutschen Wortschatz und nicht eine Eigenkreation von mir ist… mir ist ja eigentlich "Aktiva" oder "Fantasy Designer" oder "Kreativerotikerin" lieber, um mein Selbstverständnis zu charakterisieren.)

In Wolle gefesselt

Es würde mich interessieren, wie du dich in Wollkleidung selbst fesselst. Wenn du möchtest und einen kleinen Videoclip erstellen kannst, würde ich diesen gerne ansehen. Dass eine Selbstfesselung immer unvollständig bleiben wird, liegt allerdings auch auf der Hand.

Wenn ich es recht verstehe, wäre eine Idealsession für dich ein Mix aus der Umhüllung mit grobmaschig gestrickten Teilen (Decken oder Kleidungsstücken) und einer Verschnürung/Vergurtung o.ä. , wobei die Schnüre/Gurte etc. selbst zwar aus Wolle sein könnten (z.B. ausreichend lange Wollschals, die verknotet werden???), aber keineswegs sein müßten. Dazu sollte es noch eine direkte genitale Stimulation (z.B. mit der Venus) geben.

Sofern die Gurte/Schnüre etc. nicht aus Wolle wären, funktioniert die Leidenschaft für dich sowohl mit Wollmaterial über als auch Wollmaterial unter dem Fesselmaterial. Da ich mich seit einiger Zeit mit Gipsbondage befasse, stellt sich mir gerade auch die Frage, wie sich z.B. ein Fullbodycast über einer Strickstrumpfhose und einem Strickpulli anfühlen würde. (Allerdings wäre das insofern ein kostspieliges Vergnügen, als beim Aufsägen des Gipses vermutlich die Wollschichten zerstört würden…)

Rollenspiele mit Wolle

Im ersten Moment dachte ich beim Lesen verstanden zu haben, es ginge dir um pures "Fühlen und Kommen" ohne weitere S/M-Praktiken oder Rollenspiele. Dann aber erwähntest du im weiteren Text, daß du durchaus auf Bestrafungsrollenspiele Lust hättest. […] Ja, die Grenze zwischen abwertender und strenger Rede ist ebenso schmal wie zwischen lustvoller Demütigung (sofern jemand Demütigung überhaupt als lustvoll erlebt) und echter Beleidigung oder einfach nur platten Sprüchen, die eher nerven als erregen. Verbalerotik ist immer schwierig. Deswegen finde ich es sehr wichtig, die Vorstellungen dazu vor einem konkreten Play sehr detailliert vorzubesprechen. […] Insofern: schick mir nähere Infos dazu, was für dich "noch" streng oder "schon" abwertend ist!!!

Wolle über dem Gesicht

Daß man durch Wolle sehr gut atmen kann, glaube ich dir sofort. Um das Gefühl zu kennen, müßte ich es ausprobieren (und habe auch nichts dagegen, dies bei nächster Gelegenheit zu tun…) - von Nylons kenne ich es aber, daß das Gefühl von Nylonstrümpfen über dem Kopf ein sehr spezielles und auch für mich situativ reizvolles Gefühl ist. Es ist eine ganz besondere Art von Maske, ggf. kann man auch noch Licht/Dunkelheit gut erkennen, zudem ist das Gesicht auch sehr sensibel für das Fühlen von den Eigenschaften des jeweiligen Materials - und es ist irgendwie Tabubruch, das Gesicht zu bedecken. Kommen diese Gefühle so auch für dich hin, oder bedeutet das "bewollte" Gesicht für dich etwas anderes?

Vorurteilsfrei sein

Mit deinem Alter habe ich nicht das geringste Problem. […] Genausowenig, wie ich es mag, wenn jemand mich wegen meines Geschlechts "Frau" anders als einen "Mann" behandelt, würde ich jemanden, der sich nicht explizit auf bestimmte Gebrechlichkeiten oder Privilegien beruft, wegen seines Alters diskriminieren (zumindest, sofern sich diese Diskriminierung im Bewußten abspielt…natürlich sind wir alle sozial geprägt und manches mag sich unterbewußt eingeschlichen haben… solltest du das Gefühl haben, dass mir irgendwo so ein Faux-Pas passiert, der eigentlich der eigenen Überzeugung widerspricht, weise mich bitte darauf hin!) Auch mir ist es wichtig, auf Augenhöhe zu kommunizieren.[…]

Damenkleidung aus Wolle

So, nun bin ich alles ziemlich der Reihe nach mit meinen impulsiven Gedanken "durchgegangen", was du mir geschrieben hast. Nur zu dem Thema Damenkleidung an dir habe ich noch nichts gesagt. Ich habe es nicht kommentiert, weil es auf mich im ersten Augenblick nicht allzu wesentlich wirkte. Es löst bei mir weder einen Schock aus, sondern erscheint mir sogar sehr normal. Dies mag aber daran liegen, daß ich mich in einem sehr genderqueeren Freundeskreis bewege. Ich nehme es erstmal so hin, daß du gern Damenkleidung trägst, und finde es nicht sehr verwunderlich. Aber ich sollte dich zumindest fragen, wie es dir denn selbst damit ergeht. Ist es für dich ein Tabubruch? Würdest du gerne in dem Moment, wo du die Kleidung trägst, eine Frau sein, oder hättest du gerne eine Frau, die diese Kleider für dich trägt? (So ging es mir als Jugendliche, wenn ich Strapse angezogen habe. Eigentlich hätte ich sie lieber an einer lesbischen Partnerin gesehen. Da ich die lesbische Partnerin aber nicht hatte, habe ich sie selber angezogen und mir vorgestellt, ich hätte mich selbst als Partnerin…irgendsowas ließ sich dann im Kopf schon passend zurechtdrehen…) Oder magst du die Kleidung einfach, weil es schöne Kleidung ist, und verbindest sie im Kopf gar nicht selbst mit "Mann" oder "Frau", weißt aber, daß die Gesellschaft um dich herum diese Unterteilung vornimmt? So geht es recht vielen Freund/inn/en von mir …

Für heute werde ich die erste Email nun beenden. Deine Fantasie-Geschichte darfst du mir auch gerne schicken. […] Herzliche Grüße, ich freue mich auf deine Rückmeldung - Lady Sara


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