Auch wenn es im ersten Moment verblüffend klingen mag: Bürsten können auf vielerlei Weise in der BDSM-Erotik eingesetzt werden. Und unterschiedliche Bürsten-Arten finden dabei auch jeweils entsprechende Einsatzbereiche und/oder -methoden. Nicht nur Kochlöffel und Teppichklopfer sowie diverses Baumarkt-Material werden also gern jenseits von pragmatischen Haushalts- und Handwerker-Tätigkeiten auf kreative Weise lustvoll zweck-entfremdet, sondern auch Haarbürsten, Zahnbürsten, Drahtbürsten etc.
Teilweise erstrahlt auch die Anwendung gemäß des eigentlich beabsichtigten Zwecks (z.B. einer Haarbürste zum Frisieren, einer Schuhbürste bei Schuhpflege etc.) im BDSM- und Fetsisch-Kontext in einem ganz anderen Licht.
Mit der Anfrage nach einer "Bürstenfolter" verblüffte mich vor einigen Jahren ein damaliger Neukunde, dem ich inzwischen schon viele Male mit dem von ihm selbst mitgebrachten Bürsten-Sortiment die Nippel wundgeschrubbt habe. Wir beginnen immer mit einer "freundlichen" Bürste mit weichen Borsten, arbeiten uns über Plastik-Zinken vor und enden mit einer Drahtbürste. Dazu mehr oder weniger Druck, mehr oder weniger harte und schnelle Bürstenstriche, bis zum Erreichen einer vorher festgesetzten Anzahl. Hinterher sind die Nippel "schön blutig" und dass, obwohl gar keine typischen Blutspiel-Praktiken wie Playpiercings o.ä. zum Tragen kommen. So heftig spiele ich natürlich nur bei wirklich ausgeprägtem Masochismus und/oder bei wirklich ausgeprägter Devotion mit Leidensbereitschaft.
In anderen Fällen kann vorher geendet werden, auch eine Bürste mit rauhen Borsten taugt für bereits ordentliches Painplay.
Sinnliche Genießer hingegen mögen es hingegen durchweg weich: ähnlich wie das Streicheln mit einer Feder kann eine Bürstenmassage mit weichborstigen Bürsten einen in den 7. Himmel versetzen: Dies kann als Spezial-Variante der Bizarrmassage pur auf der Haut oder auch als Creme-, Öl-, NS- oder Seifenmassage erfolgen
Es gibt sogar elektrisch betriebene Massage-Bürsten, eigentlich für zarte Gesichtshaut, die sich auch am "besten Stück" des Mannes oder an der Klitoris der Frau hervorragend zum Stimulieren, bis hin zum Höhepunkt, eignen
Mit Schuhbürsten kann man nicht nur in der Schuh-Erotik oder in der D/S-Inszenierung tatsächlich die Schuhe wichsen, sondern auch in einer Lederfetisch-Session der Lady die Kleidung direkt am Leib aufpolieren. Dies erfreut erfahrungsgemäß sowohl den Lederfetischisten als auch die empfangende Top.
Dass es zudem zum Wellness-BDSM bzw. Body Worship zählen kann, die Haare von einem/einer Sub oder einem/einer Geliebten gekämmt/gebürstet/geföhnt zu bekommen, sich die Fuß- und Fingernägel mit einer Wurzelbürste reinigen zu lassen und ggf. noch im Anschluß manikürt/pedikürt zu werden und sogar die Zähne fremdgeputzt zu bekommen und vielleicht noch mit einer Mundspülung nachgespült, durfte ich auch bereits erfahren und habe es sehr genossen
Sehr gerne arbeite ich synchron mit zwei baugleichen elektrischen Zahnbürsten: damit kann man hervorragend die Achseln oder die Fußsohlen kitzeln mit einer elektrischen Zahnbürste (vorzugsweise mit weichen Borsten) kann man auch die äußeren Geschlechtsteile "behandeln" und ggf. sogar das Innere von Anus und Vagina (entweder mit Bürstenkopf tatsächlich bürstend, oder auch nur mit dem umgedrehten Stiel "falsch herum") vibrieren
Haarbürsten sind dank der meist flachen Rückseite auch hervorragende Schlaginstrumente, wenn man sie "verkehrt herum" auf den Po haut. Je nachdem, welche Borsten sie haben, ist auch ein Spanking mit der pieksigen Seite reizvoll. Insbesondere beim Ageplay oder in Friseur-Rollenspielen wird auch oft dieselbe Bürste erst für's Haarekämmen und danach als "spontanes" Züchtigungsinstrument benutzt.
Natürlich können eine Hundebürste oder eine Striegelbürste hervorragend im Petplay eingesetzt werden, oder auch Möbelbürsten in der Forniphilie.
Über das körperlich verursachte Gefühl hinaus helfen die Bürsten dann auch als Accessoires, um in den entsprechenden Mind Space zu gelangen bzw. um diesen zu vertiefen.