"Mit Essen spielt man nicht" - das lernen wir als Kinder, aber vielleicht macht es gerade deshalb einigen unter uns so viel Spaß, beim Sex und BDSM eben doch mit Lebensmitteln "rumzusauen". Oder aber sie einfach nur sinnlich einzusetzen, doppelter Genuß von geliebten Nahrungsmitteln und erregenden Praktiken. Für manch einen Masochisten oder Sklaven besteht hingegen die Qual oder Erniedrigung gerade darin, mit etwas "abgespeist" zu werden, was so gar nicht lecker ist. Auch mit der Schärfe oder der Form/Konsistenz mancher Nahrungsmittel wird gelegentlich "lustvoller Unfug" getrieben
Einigen Nahrungsmitteln wird zugeschrieben, anregend auf die Libido zu wirken. Zwar finde ich es gar nicht gut, wenn es um Nashorn- oder Elfenbein-Pülverchen geht, aber es gibt genügend andere Speisen, die entweder tatsächlich belebend wirken oder die vielleicht für Sie persönlich einen "Kick" ausüben, weil sie damit bestimmte Erinnerungen oder sonstige Assoziationen verbunden. Dann kann es großen Spaß machen, diese gemeinsam vor oder während der Session zu konsumieren
zum Auftakt oder als kleines Intermezzo vor der nächsten Runde
traditionell ist es vielleicht das "Gläschen Champager" (wobei es auf die Art des Plays ankommt, inwieweit Alkoholgenuß damit verträglich ist - ein Aphrodisiakum soll zwar anregen, aber nicht ausschalten!),
ich habe aber auch nichts dagegen, wenn es für Sie das frische Obst, der sahnige Kuchen, die deftige Bratwurst, ggf. sogar die Lammhoden (beim Libanesen erhältlich!) oder der kühle Seetang-Salat sind
Nahrung kann man nicht nur essen, Nahrungsmittel kann man auch ficken! Typischerweise denkt man da an den Möhren- oder Gurkendildo oder an die Melonen-Muschi. Längliche Gemüse oder auch Wurstwaren eignen sich mehr oder weniger gut für die vaginale und/oder anale Penetration - Dinge, in die man ein Loch bohren oder zumindest eine Mulde drücken kann sind hingegen gut penetrierbar. Aus dem gleichnamigen Film ist "American Pie" vielleicht als natürlicher Masturbator bekannt, auch eine Schüssel mit frisch durchgewalktem Hackfleisch könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Natürlich kommt es dabei wieder auf Ihre persönlichen Assoziationen an, ob Sie das geil, erotisch, sinnlich, eklig oder demütigend finden - aber Ekelspiele und Humiliation Play können ggf. ja ganz bewußt mit einbezogen werden, Sie "müssen" beispielsweise vor der Herrin ein großes Stück Butter ficken, gerade weil Sie der Gedanke abstößt und doch die mechanische Reibung zugleich Ihre Wirkung nicht verfehlt oder aber solche Zwangsspiele werden im Vorfeld von Ihnen als Tabu benannt und folglich ausgeklammert, so daß wir uns auf die Lebensmittel konzentrieren, die Sie wirklich unter meiner wohlwollenden Aufsicht -oder vielleicht auch mit mir gemeinsam- genießen können und wollen. Auch eine Frau kann sich z.B. mit den nackten Geschlechtsteilen in eine Sahnetorte oder eine Fleischpastete reiben
Man darf allerdings beim Lebensmittel-Sex niemals vergessen, daß die "natürlichen Toys" auch eine natürliche Schärfe oder Säure haben. Mit Tabasco zu spielen, ist bei einigen BDSMern recht beliebt, ich halte es allerdings beinah schon für zu riskant - Sie wollen sich ja nicht die Schleimhäute verätzen! (Deswegen biete ich derartiges Food Painplay nur nach gründlicher Vorabsprache an, wenn Sie damit bereits persönliche Vorerfahrungen haben!) Harmloser erscheint mir das Figging, bei dem die etwas weniger agressiven Öle des Ingwers Ihre Wirkung tun
Etliche Lebensmittel eignen sich auch gut für Heatplay - erhitzt bzw. tiefgefroren können Sie Schmerzreize (oder sinnliche Schauder) auslösen, angenehm aufgewärmt auch einfach wohlig warm z.B. den Penis umschmeicheln.
To crush heißt wörtlich übersetzt: zerdrücken, zerquetschen, zerschlagen, zerschmettern, zerstoßen. Es geht also um die Lust an der Zerstörung! Beim Food Crushing zelebriert man das Zermanschen von Lebensmitteln, entweder gemeinsam im Rahmen eines "Schmuddelfetischs" oder aber so, daß nur der aktive Part crusht und der passive Part dabei (mit einem bestimmten Gefühl oder gemischten Gefühlen) zuschaut. Zum Beispiel mögen es manche Schuh- bzw. Fußfetischisten, ihrer Herrin dabei zuzusehen, wie sie mit nackten Füßen oder dem bevorzugten Schuhwerk (häufig, aber nicht immer, sind dies High Heels) Essen zertrampelt! Auch manch devoter Sklave, der vielleicht gar kein Faible für Fußerotik haben muss, genießt oder erleidet diesen Anblick, wenn er die Symbolik zitternd auf sich bezieht und als Machtdemonstration begreift und sich selbst sinnbildlich als "zertretenes Objekt unter ihren Sohlen" versteht.
Food Crushing muss jedoch nicht zwangsläufig mit Füßen ausgeübt werden, sondern auch in den Händen kann kraftvolle Zerstörungs-Symbolik oder auch einfach geschmeidige Sinnlichkeit liegen, wenn sie sich in ein Nahrungsmittel hineinwühlen und es in den meisten Fällen schließlich zu einheitlichem Brei verarbeiten. (Davon, daß jemand z.B. einfach nur Stangengemüse zerbricht, habe ich zumindest noch nie gehört.) Und mit dem Breimatsch kann man natürlich dann wieder wundervolle (oder ekelhafte!) Dinge tun - hier geht es dann weniger um das Ficken von Essen, als um das Massieren/Einreiben/Eincremen mit Essen (und teilweise ist dies eine Symbolik für das Einreiben mit Kot; teilweise ist es aber auch einfach wieder nur Sensual Play - und bei einer Massage ersetzt so ein frisch gecrushter Brei vielleicht einfach die Body Lotion - bzw. bei einem Handjob kann die Konsistenz des Lebensmittels auch zur Stimulation des Penis / der Vagina bereichernd beitragen!
Für Lebensmittel-Massagen und Lebensmittel-Sauereien im o.g. Sinn muss man natürlich nicht zwangsläufig crushen: Honig, Nutella, Sahne oder Speiseöle eignen sich, wenn es ums entsprechende Feeling ihrer Eigenheiten auf dem eigenen oder dem fremden Body geht, natürlich auch sehr gut für entsprechende Spiele.
Befindet sich das Lebensmittel erstmal auf dem fremden Körper, bietet es sich natürlich auch an, daß es von diesem wieder abgeschleckt wird. Oder anderweitig aufgenommen. Insbesondere kann ein "Body Worship" damit einhergehen, daß der passive Part die Herrin mit vorsichtigen Lippen berühren (oder gerade nicht berühren) darf, während er die eigens zu diesem Zweck (oder im Lauf des Spiels) auf ihrem Leib verteilten Köstlichkeiten (oder Widrigkeiten) einnimmt.
Berührungsfrei aufklauben läßt sich z.B. gut ein auf einer Person dargebotenes Sushi-Buffet, es gibt dafür sogar im Japanischen eigene Begriffe: Nyotaimori, sofern das Sushi auf einer nackten weiblichen Person dargeboten wird bzw. Nantaimori, wenn es sich um einen nackten Mann handelt // Auch auf einigen inländischen Party-Veranstaltungen habe ich schon erlebt, daß diverse Buffet-Köstlichkeiten auf Nackten dargeboten wurden. Häufig wird dabei assoziiert, daß dies für die entsprechende Person eine Demütigung darstellt. Hier findet sich natürlich eine Überlappung zur Forniphilie (= Vorliebe dafür, ein Lebendmöbel zu sein). Als aktive Person würde ich mich wohl eher mit Messer und Gabel von dem "Teller" bedienen (und dabei, sofern dies der Vereinbarung entspricht, auch mal ein bißchen schaben oder pieksen)
Es muss aber nicht immer ein Buffet sein. Wohlbekannt vom Vanilla-Sex sind vielen Menschen bereits das Schlecken von Sahne von weiblichen Nippeln, das Schlürfen von Sekt aus Bauchnäbeln oder das Verzehren von Pralinenriegeln, die zuvor in eine Möse getaucht waren auch hier bin ich nicht der Meinung, daß diese Body Nascherei für mich als Fetischlady erniedrigend oder nicht mit meinem Selbstbild vereinbar wäre. Wenn solch eine Speisung des Sklaven mit Huldigung und Demut und nicht mit unbeherrschter Gier einhergeht, wenn er um seine süße Belohnung aus meiner Lustgrotte gar devot bettelt und sie sich verdienen muss, dann kann dies sogar ein sehr schönes Powerplay sein.
Während ein Buffet -egal, wer dabei aktiv und wer passiv ist- eine gewisse sinnliche Eleganz in sich birgt, geht es beim Mästen ganz unelegant um die Aufnahme meist großer Mengen von Lebensmitteln, evtl. sogar besonders ekliger Speisen (seltener: der Lieblingsspeise, bis sie dem Sub beinah oder tatsächlich "zum Hals raushängt), unter dem Zwang der Herrin - oder beim Pig Play der Bäuerin/Metzgerin, wenn z.B. passend zum Rollenspiel ein großer Trog voller Kartoffelreste leergefressen werden muss. Vielleicht wird ein Fütterungsknebel verwendet, so dass der Sub gar keine Wahl hat und zwangsweise alles ohne Gnade schlucken muss, was ihm in diesen eingeflößt wird. NS- und KV-Liebhabern werden vielleicht sogar die entsprechenden Ausscheidungen unter das jeweilige Essen gemischt, so dass sie mit diesen zwangsernährt werden.
Im Rahmen einer strengen Erziehungsmaßnahme wird vielleicht ein unartiger Zögling, der eine verordnete Diät mißachtet hat, unter heftigem Tadel und beißendem Spott der Herrin oder Gouvernante gezwungen, für verbotene Freßattacken zu büßen, indem er nun zur Strafe gezielt (mit dem Objekt seiner Gier, z.B. einem ganzen Sahnekuchen) völlig überfüttert wird. Auch wer der Herrin gegenüber einfach "das Maul zu voll genommen hat", wird möglicherweise der Symbolik halber durch eine Mästung angemessen bestraft. Aber auch eine wohlmeinende Mami kann ihr Adultbaby mit "noch einem Löffelchen und noch einem Löffelchen" voll Brei vollstopfen, so dass dieses mit dem Schlucken gar nicht nachkommt, bis das Schlabberlätzchen vollgekleckert ist.
Das bestimmende Gefühl beim Gemästet-Sein bzw. Gemästet-Werden ist Ohnmacht, Body Sensation, Erniedrigung.
Während beim Mästen primär um das Überfressen geht, geht es beim Schlemmen primär um Genuß. Ein schönes Beispiel ist eine Orgie im römischen Stil, wo es Köstlichkeiten im Überfluß gibt, wo sinnlicher Verzehr in prickelnder Kombination mit Nacktheit und Lüsternheit regelrecht zelebriert werden. Es gibt auch sexy Mini-Orgien zu zweit: Hier spürt (oder sieht) man ganz bewußt, wie eine Weintraube zwischen vollmundig-weichen Lippen verschwindet, hier läßt man ganz langsam das Stück Schokolade auf der Zunge zergehen und widmet sich mit Hingabe dem Geschmack. Gleichzeitig streichelt man einander, oder stimuliert sich selbst. Hier liegt der Oralfetischismus ganz nahe aber auch die eigene Sinnenfreudigkeit und das Erleben ganzheitlicher Fülle.