Das englische Wort "impact" kann mit "Aufprall/Stoß" übersetzt werden. Was genau alles dazu gezählt wird, ist - wie bei so vielen Szene-Begriffen- in unterschiedlichen Sub-Szenen unterschiedlich wortwörtlich kann man jede Praktik dazu zählen, bei der gezielt mit Aufprällen/Stößen/Schlägen gearbeitet wird. Meist prasseln mehrere davon auf den/die Passive/n ein - rhythmisch oder arhythmisch, jedenfalls in großer Wiederholungszahl.
Fast immer liegt ein großer Focus auf der Wahrnehmung der daraus resultierenden Körperempfindung (engl. Body Sensation), somit ist "Impact Play" meistens ein "Body Sensation Play".
Sofern die Schläge/Stöße etc. schmerzhaft sind, stellt "Impact Play" auch ein "Pain Play" dar (engl. Pain = Schmerz).
Ein Body Sensation Play kann sich auch um beliebige Körperempfindungen drehen - z.B. sinnliche Massagen mit leichten Federn, Spiele mit Eiswürfeln, Berührungen mit langen Fingernägeln etc. - die keinerlei Stöße oder Aufprälle enthalten. Nicht jedes Body Sensation Play ist also ein Impact Play.
Ebenso kann bei einem Schmerzspiel (Pain Play) der Schmerz ohne Stöße/Aufprälle erzeugt werden, z.B. mit Strombehandlung oder mit Nadeln/Skalpellen. Nicht jedes Pain Play ist also ein Impact Play.
Wird mit so sanften Impacts gespielt, dass es sich eher um eine Wellness-Behandlung (z.B. eine Klöppelmassage) handelt, kann dies nach meinem Verständnis immer noch als Impact Play bezeichnet werden. Ein Pain Play ist es auf alle Fälle jedoch dann nicht, wenn diese sanften Impacts gar nicht weh tun. Ob es noch ein Body Sensation Play ist hängt -gemäß meines Verständnisses des Begriffs "im engeren Sinn"- davon ab, ob die Körperwahrnehmung im Vordergrund der Session steht.
In Sessions, wo zwar wiederholte Impacts (Schläge/Stöße/Aufprälle etc.) als "Mittel zum Zweck" eingesetzt werden, aber nicht deren bewußtes Erleben das eigentliche Sessionziel ist, benutze ich statt des Begriffs "Impact Play" eher Bezeichnungen, die auf das eigentliche Ziel verweisen: Schmerzvolle Impacts und andere Formen von Schmerz können z.B. eingesetzt werden, um in einen Adrenalin-Rausch zu geraten; sie können zur Bestrafung in einem D/S-Setting eingesetzt werden; rhythmische Impacts können in die kathartische Trancen führen etc.
Ob man beispielsweise das Benutzen einer Peitsche eher als Züchtigung, Spanking, Flogging oder Whipping bezeichnet, kann davon abhängen, welche Motivation hinter dem Benutzen der Peitsche steckt bzw. auf welchem physischen oder psychischem Erleben des Gepeitschten der Focus liegt: tendentiell werden eher das Spanking und Flogging dem Impact Play zugeordnet, aber nicht die Züchtigung oder das Whipping.
Es gibt dazu allerdings verschiedene Philosophien, und obwohl ich viele Begriffe sehr gerne sauber definiere, erscheint dies angesichts der speziellen Uneindeutigkeiten hier als unnötige Sisyphus-Arbeit voller "wenn-dann"-Fallunterscheidungen, die letztlich auch einer Sessionabstimmung wenig dienlich wären: Hilfreicher ist es, einfach nach der Motivation/dem Focus hinter einer gewünschten Praktik direkt zu fragen, anstatt diese dann noch dementsprechend zu kategorisieren.
Praktiken wie das Boxen mit Fäusten, Schläge mit Handfläche oder Handrücken, auch ins Gesicht als Ohrfeigen, sowie Tritte mit Füßen, aber auch das (kontrollierte) Prügeln mit Baseballschlägern oder Schlagstöcken oder auch das Anschnipsen mit Gummibändern werden meiner Erfahrung nach meist dem "Impact Play" zugeordnet - zumindest wenn sie nicht (z.B. als "Ballbusting/Cuntbusting" oder sonstige "Genital Torture") direkt die Genitalien betreffen. - Aber auch hier klären wir einfach ab, was Sie sich wünschen und wo Ihre Tabus liegen - unabhängig davon, wie das Praktizierte (bzw. das warum wie Praktizierte) letztlich am besten klassifiziert werden kann.