Vorlieben

Klinik-Erotik

Für den einen liegt der Reiz am Kliniksex im Rollenspiel (Doktorspiele), der andere bevorzugt nur gewisse Praktiken (Klinik-Praktiken) um ihrer selbst willen.

Die Rollenaufteilung in Ärztin und Patient geht fast immer mit einer D/S-Dynamik einher, der Patient erfährt durch das Rollenspiel und/oder durch die Praktiken einen gewünschten Kontrollverlust. Einige Praktiken mit Klinik-Utensilien eignen sich auch unabhängig von einem D/S-Rollenspiel für Painplay- und/oder für Bondage-Sessions, sowie für Sensual Play und/oder Fetischismus bzgl. gewisser Körperteile und/oder -funktionen.

Für jede einzelne dieser Faszinationen oder auch für ihre Kombi möchte ich das richtige Spiel anbieten.

Sara mit Krankenschwester-Haeubchen und Mundschutz beim Aufziehen einer Spritze

Doktorspiele

White Room: Doktorspiele, Nurse etc.

In einem "typischen" Klinik-Rollenspiel trete ich als strenge Frau Doktor bzw. als rigorose und/oder sexy Krankenschwester auf, während Sie - oft hilflos ausgelieferte, manchmal auch liebevoll umsorgt- Patient/in sein dürfen. Alles dreht sich um die erotische Faszination eines Untersuchungs-Szenarios, der ausweglosen Hierarchie zwischen Ärztin bzw. Nurse und behandlungsbedürftigem "Opfer".

Vielleicht haben Sie einen Fetisch für Klinikeinrichtungen, -kleidung oder -instrumente wie z.B. Gynstuhl & Untersuchungsliege, Stethoskop und Spekulum, Schwesternhäubchen oder OP-Kittel, (Gips-)Bandagen oder Segufix. Verschiedenste Kliniksex-Praktiken können dazugehören, müssen es aber nicht. Insbesondere verzichten viele Doktorspiel-Liebhaber/innen lieber auf schmerzhafte Eingriffe - aber eben doch nicht alle…

Allgemeine Untersuchungs-Spiele: Abhören, Abtasten etc.

Bei vielen Klinikerotiker/innen dreht sich das Doktor- oder Krankenschwester-Rollenspiel auch, aber nicht nur, um Genitaluntersuchungen. Oft fängt alles ganz harmlos an: Mit dem Stethoskop werden Atemgeräusche abgehört, es werden Blutdruck und Fieber gemessen, Körperlänge und -gewicht werden erfaßt, der Patient muss "Ah" sagen und seine Mund- und Zahnhygiene werden überprüft, die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird getestet durch diverse Fitness-Aufgaben (wie Kniebeugen, Liegestütze etc.) sowie gymnastische Haltungs- und Dehnungsaufgaben.

Stethoskop

Ggf. erweist sich dann die Ärztin als sadistisch und bestraft unkooperativen Patient/inn/en, oder sie demütigt und verspottet sie für ihre Ungelenkigkeit/Unsportlichkeit, oder sie muss sie einfach streng fixieren, um eventuellen Fluchtgedanken vorzugreifen.

Oft folgen dann die Intim-Untersuchungen: Vielleicht klagt zunächst der Patient bzw. die Patientin ein Leid hinsichtlich sexueller Grundfunktionen, es kann in diesem Zusammenhang auch eine peinliche Befragung geben. Anschließend oder währenddessen wird mit Instrumenten oder den Fingern getastet - insbesondere ist hier das gründliche Befühlen von Penis/Vulva und Darmausgang meistens Pflicht, evtl. werden mit Reizstrom "Messungen" vorgenommen, u.U. wird auch die Harnröhre sondiert. Fast bei allen Kliniksex-Spielen wird schließlich eine Sperma-Probe von den männlichen Patienten genommen, oder eine Stimulation bei Frauen bis zum (nicht) ganz "zufälligen" Orgasmus durchgeführt.

Urologie/Gynäkologie, Orthopädie, Psychiatrie, Militärkrankenhaus etc.

Da wir im BDSM-Kontext natürlich fast immer auch zur Erotik / Sexualität überleiten wollen, eignen sich Gynäkologie- und Urologie-Rollenspiele natürlich besonders gut für entsprechende Rollenspiele. Insofern war ich überrascht, als erstmals ein Kunde explizit die Orthopädin aufsuchen wollte. Aber inzwischen habe ich den rein physischen Reiz von Dehnungen insbesondere der Bänder, Sehnen und Muskelstränge, die im Lendenbereich münden, auch kennengelernt. Wenn eine gut gemachte, nicht zu vorsichtige Thai-Massage bereits anregen kann, so natürlich auch eine entsprechende Stretchung im erotischen Rollenspiel, wo hinterher doch "mehr" zu erwarten ist …

Auch Psychiatrien eignen sich hervorragend als Setting für BDSM, u.a. wegen der Freiheitsberaubung durch Patientenfixierungs-Systeme (Segufix), aber auch wegen des besonders starken Macht/Ohnmachts-Gefälle zwischen "gesunden" Ärzt/inn/en und "verrückten" bis hin zu entmündigten Patient/inn/en. Willkür-Herrschaft läßt sich hier besonders gut rollenspielerisch ausspielen. Die bislang interessanteste Psychiatrie-Session, die ich bislang mit einem Playpartner erlebt habe, war allerdings eine, wo ich selbst die ausgebüchste Patientin spielte, die den noch am Bett fixierten wehrlosen Mitpatienten völlig irre quälte mit verschiedensten Geräten, dabei durchgeknallt lachend. - Ggf. könnte man solch eine Session auch gut als Dreier-Session gestalten, wenn noch ein/e Mitspieler/in angeheuert wird.

Eine auch sehr eindrückliche Krankenhaus-Session ergab sich eher zufällig, als ich selbst mein Sprunggelenk gebrochen hatte im "realen" Leben und dennoch bemüht war, Kundenfantasien so umzugestalten, dass mein temporäres Handycap dabei nicht störte. Wir beschlossen uns, im Lazarett zu spielen: ich war eine selbst durch Beinschuß verwundete Krankenschwester und noch einzige überlebende Helferin, die sich kriechend um den schwerverletzten Soldaten kümmerte. De facto machte das Rollenspiel mir so viel Freude, dass ich es jederzeit auch mit gesunden Beinen entsprechend wieder spielen würde. Ungewöhnliche Wendungen bringen einfach etwas "Pepp" in sonst stereotype Porno-Vorlagen. (Aber auch Porno-Fantasien können geil sein, insbesondere karikiert überzeichnet… lassen Sie mich einfach wissen, was Sie antörnt an einem Doktor-Rollenspiel.)

Echte Zahnarzt- und Frauenarzt-Praxis (mit "kink-aware professionals")

Tatsächlich kenne ich eine Zahnmedizinerin und einen Gynäkologen, die sich als mit BDSM-Themen auskennen (= kink-aware professionals) und viel Verständnis auch für "abgefahrene" Wünsche haben, sofern ethisch als "sane" zu verantworten.

Beide Profis sind bereit, sich im Rahmen von Sonderplanungen an Sessions zu beteiligen, teilweise auch mit echten privat-medizinischen Eingriffen - z.B. professionelle Zahnreinigung, Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen, Einlage von Kontrazeptiva, Bodymod/Laser. Ggf. können sogar ihre Praxisräume auch außerhalb der Öffnungszeiten mitgenutzt werden - beachten Sie allerdings, daß jeweils deutlich höhere Kosten anfallen als bei einer regulären Session. Vermutlich ist es Ihnen das also nur wert, wenn solch eine Behandlung (oder das Teilhaben an einer solchen) schon lange ein ganz besonderer Traum war: Ich selbst habe mir z.B. meine Spirale auf dem eigenen Playroom-Gynstuhl legen lassen und in der realen Zahnpraxis im Rahmen einer Kunden-Session selbst eine professionelle Zahnreinigung und ein Gebiß-Röntgenbild bekommen. Sie dürfen, wenn Sie dies wünschen, ggf. also zusehen und der/dem Spezialist/in sogar assistieren, während ich Ihre die Patientin bin.

Gummi- oder Latexklinik

Auch die Gummi- oder Latexklinik würde ich als spezielles Doktor-Rollenspiel einstufen.

Eine recht häufige Vorlieben-Kombination ergibt sich bei Latex- und Klinik-Fetischismus: der traditionelle Textil-Kittel der Ärztin oder Schwester wird dann durch ein Latex-Outfit ersetzt, und auch Patient/innen müssen Latex tragen, werden mit Latextüchern bedeckt etc.

Hier überzeugt unter anderem die leichte Abwaschbarkeit, vermeintliche Sterilität, von Latex. Wohl auch deswegen gibt es dann meist sogar noch eine Überschneidung mit Piss Play- Vorlieben: auf einem Latex-Laken läßt es sich natürlich prima pinkeln, um z.B. eine Golden Shower zu verabreichen…

Auch Einläufe und Atemkontroll-Praktiken sind unter Latexklinik-Liebhaber/inn/en sehr verbreitet. Mit diesen und anderen Klinikpraktiken befasse ich mich im folgenden Abschnitt.

Klinikpraktiken

Katheter / Blasenspülungen und Einläufe

Die häufigsten Eingriffe, die über die allgemeinen Untersuchungsmethoden hinausgehen und sich speziell auf den urogenitalen und rektalen Trakt beziehen, sind Katheterisierungen und Klistiere. Und hier haben wir auch bereits die Schnittmenge von Klinik-Rollenspielen und Klinikpraktiken im allgemeinen BDSM. Denn nicht nur "Frau Dr. fet." kann diese klinischen Behandlungsmethoden ausführen, auch die Domina kann im Rahmen von Piss Play Katheter legen, um den goldenen Nektar abzuzapfen, oder die Blase ihres Opfers künstlich füllen, um es zu demütigen oder zu quälen oder zu bestrafen. Ein Einlauf wiederum kann auch eine Vorbereitung für ein sauberes Fisting sein, oder er kann dem Füllen einer Windel dienen usw.

NaCl: Aufspritzungen und Infusionen

Mit Kochsalzlösung kann man nicht nur via Katheter die Blase füllen, sondern auch via Spritze oder Infusion diverse Körperstellen (meist Hodensack oder Schamlippen) "aufspritzen" - dies ergibt eine temporäre Schwellung, die nach einiger Zeit wieder abklingt. Die Kochsalzlösung wird vom Körper aufgenommen und verursacht im Normalfall keine Probleme. Auch diese Praktik wird teilweise um ihrer selbst willen im BDSM ohne Kliniksex-Bezug, teilweise aber auch in der Klinikerotik angewendet.

Spritzen, Kanülen und Skalpelle

Spritzen, Kanülen und Skalpelle zählen zum Edge-Play im Wortsinn: Spiele mit Scharfem/Spitzen.

Mit Spritzen kann nicht nur (üblicherweise im BDSM-Kontext Kochsalzlösung) gespritzt, sondern auch eine Blutentnahme durchgeführt werden - dies kann als Vorbereitung zu Blood Play passieren, so dass hinterher das Blut noch einem weiteren Zweck dienen kann. Eine Blutentnahme kann aber auch Bestandteil eines Untersuchungsrollenspiels sein (wobei ich dies nie ohne vorherige Verabredung tue; im Zweifelsfall würde ich im Rollenspiel eher "so tun als ob" und keine echte Entnahme durchführen, weil dies die meisten Klinikerotiker/innen meiner Erfahrung nach nicht wünschen.)

Auch der Einsatz von Skalpellen (Ritzen der Haut - Playcuttings) oder von Kanülen (Durchstechen der Haut - Playpiercings) wird oftmals eher als Schmerz- oder Fetischpraktik angesehen und selten im traditionellen Doktorrollenspiel angewendet. Aber dennoch zählen solche Praktiken zu den Klinikpraktiken, und die Übergänge sind natürlich fließend.

Segufixierung oder Vergipsung (Medical Bondage)

Das Fixieren in originalen Patientenfixierungssystemen (am bekanntesten: Segufix und Biocare) oder mit medizinischen Bandagen (z.B. Tricodur Gilchrist Bandagen, mit welchen sich hervorragend eine Zwangsjackenposition erreichen läßt) sowie das Eingipsen von Körperteilen (z.b. Gips-Arm, Gips-Bein) oder gar des ganzen Körpers (Fullbody-Cast) können ggf. der Klinikerotik zugerechnet werden, muss dies jedoch nicht zwangsläufig.

So lassen sich diese Fesselungen natürlich hervorragend in Doktor-Rollenspiele einbinden, können aber auch als Klinikpraktik außerhalb von Klinikerotik bloßer Selbstzweck einer möglichst perfekten Immobilisierung sein…


Atemkontroll-Spiele

Auch Atemkontroll-Praktiken werden oft den Klinikpraktiken zugerechnet. In ein Doktorrollenspiel kann eine erotische Atemübung z.B. als "Lungenfunktionstest" eingebaut werden. Im einfachsten Fall muss der Patient / die Patientin einfach nur so lange wie möglich die Luft anhalten. Dies kann mit einem einfachen Breathcontroller, der das Luftanhalten z.B. mit Genitalstimulation belohnt oder das Atemholen mit einem Schmerzreiz bestraft, unterstützt werden.

Häufiger meinen BDSMer/innen mit Atemkontrolle (Breathcontrol) aber die mechanische Atemrestriktion durch temporäres Unterbinden oder Reduzieren der Sauerstoffzufuhr - dafür eignen sich Gasmasken oder spezielle Latexmasken (z.B. mit Atemlöchern, Atemschläuchen oder Rebreathing-Bags). Der/die Aktive hält dann (allerdings nur nach sehr sorgfältiger Risiko-Abwägung im Sinne von risk-aware consensual kink) ggf. die Atemöffnungen (Löcher bzw. Schlauchöffnungen) zu - es müssen unbedingt Codesignale verabredet werden, die sofortiges Öffnen der Luftzufuhr und/oder sofortiges Absetzen der Maske nach sich ziehen. Es kann ggf. sinnvoll sein, zusätzlich noch die Vitalfunktionen mit geeigneten medizinischen Meßgeräten aufzuzeichnen, damit ein medizinisches Problem auch dann erkannt wird, wenn der/die Passive das Codesignal nicht absetzen will oder -schlimmer- nicht rechtzeitig absetzen kann. Automatische Breathcontroller, die die Sauerstoffzufuhr beschränken (und nicht nur das Atemholen bestrafen bzw. das Luftanhalten belohnen), sollten dennoch nie ohne zusätzliche persönliche Sicherheitsabsprachen verwendet werden.

Weitere Methoden der Breathcontrol können Waterboarding, Dunking oder Würgegriffe sein - letztere biete ich aufgrund des mir subjektiv als zu hoch erscheinenden Risikos überhaupt nicht an, erstere nur nach ausführlicher Sonderplanung und in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Vorerfahrung (als Mediziner/in, als Taucher/in, als Extremsportler/in o.ä.). Diese Praktiken würde ich auch eher nicht mehr der Klinikerotik zuordnen.


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