VorliebenBody Fluids & Dirty Play
Die Begriffe "Piss Play" oder "Watersports" bezeichnen Erotik rund um's Pinkeln. Manchmal werden die Begriffe "Natursekt" oder "Golden Shower" synonym dazu verwendet, allerdings bezeichnen diese Begriffe im engeren Sinn nur konkrete Spielarten innerhalb des Piss Play, s.u.
Wer Urin ins Liebesspiel oder in BDSM-Settings einbezieht, erregt die Ekel-Gefühle vieler Mitmenschen: vielleicht spielt er/sie sogar an der eigenen Ekelgrenze, um sich dem Abscheu bewußt auszusetzen - dies kann eine Challenge darstellen.
Möglicherweise wird ein Urinspiel explizit als Demütigung konzipiert - aber wohlmöglich auch überhaupt nicht mit dem D/S-Gedanken assoziiert, sondern als Zeichen totaler Nähe, liebevoller Verschmelzung oder kompletter Unterwerfung verstanden.
Ob man mit ein paar Tropfen der begehrten Flüssigkeit eher symbolisch spielt oder gar sinnliche Schmuddelspiele betreibt, wo man sich lustvoll im eigenen oder fremden Urin wälzt und den Körper damit benetzt, oder ob fremde oder eigene Pisse aufgenommen werden.
Manchmal wird der Urin aber bei Pinkelspielen auch mittels Katheter der Blase entnommen, oder es wird in eine Windel oder in andere Kleidung eingenäßt. Aber auch um das bewußte Einhalten des Pißdrangs kann sich eine Piss Play Session drehen.
Im Folgenden sind die verschiedenen Spielarten näher ausgeführt, für weitere Ideen oder Motivationen für die jeweiligen Praktiken bin ich natürlich gerne offen.
Als Natursekt (kurz: NS) wird Urin vor allem dann bezeichnet, wenn damit primär Trinkspiele geplant werden: während gewöhnlicher Sekt als köstliches Getränk gilt, was ja meist gut gekühlt genossen wird, ist der "natürliche" körperwarme Sekt nur für einige Natursekt-Fans ein willkommener Gaumenschmaus und für viele andere dessen Aufnahme eher eine Folter oder zumindest eine submissive Geste: Es geht bei Natursekt-Spielen jedenfalls immer um die freiwillige oder erzwungene orale Aufnahme von Pisse, meistens so, daß eine/e Sklavin den "Sekt" der Herrin trinken darf bzw. muss. Gelegentlich wird aber auch eine "Eigenurin-Therapie" (zwangs)verordnet, oder die Natursekt-Aufnahme wird fetischistisch zelebriert.
Beispielsweise kann ein/e Sub, der/die eigentlich "einhalten" sollte (siehe unten: Pee Desperation), zur Strafe mit dem Trichterknebel mit dem Eingen-NS gnadenlos zwangsabgefüllt werden. Hingegen hat es vielleicht gar romantischen Charakter, wenn sich Top und Bottom sinnlich in die Augen schauen, zuprosten und ein köstliches Glas mit dem goldenen Naß der Lady teilen.
Was den Geschmack von NS angeht, kommt es sehr stark darauf an, ob vorher lange eingehalten wurde oder eher frisch vor'm Pinkeln durch den/die Pinkelnde größere Aufnahmen von wässrigen Flüssigkeiten wie z.B. Tee erfolgten. Sehr gern nutze ich zur Sessionvorbereitung von eher "leckeren" Natursekt-Sessions daher Plauderdates zur Konsumation von Tee.
Von einer Goldenen Dusche (englisch: Golden Shower, abgekürzt: GS) spricht man, wenn jemand so angepinkelt wird, daß die Pisse primär über den Körper, aber nicht in den Mund, laufen soll. Ob gezielt auf die Genitalien oder wirklich verteilt über den ganzen Leib, die meisten Sklav/inn/en erleben das Geduscht-Werden ab Quelle, direkt aus der Möse der Lady über den Körper des Objekts, als intensive Erfahrung - egal, ob sie es als demütigend oder als fetischistisch-sinnlich begreifen. Selten werden auch die Haare einbezogen und z.B. in Friseurrollenspielen damit eine Kopfwäsche gemacht. Es kann hübsch sein, wenn der/die Passive hinterher noch in einer Pfütze liegenbleibt, und dann kann der Urin ggf. sogar noch weiterverwendet werden, z.B. doch noch als Natursekt aufgeschlabbert werden oder als Massage-Fluid in einer Bizarrmassage Anwendung finden.
Der eine genießt (mit oder ohne Ageplay als [link 148]Adult Baby oder Adult Teen[link 148]) die Freiheit, die Windel benutzen zu dürfen. Der andere erschauert bei dem Zwang, die Windel benutzen zu müssen. Vielleicht streichelt die Lady liebevoll über das dicke Windelpaket, während der Träger hineinstrullt. Im Rahmen einer Fetisch-Inszenierung bin ich auch gerne bereit, selbst die Windel zu tragen - und dann durch das Paket hindurch meine Wärme fühlen zu lassen, oder die durchfeuchtete Windel dann dem Sklaven vor oder ins Gesicht zu drücken
auf diesem Foto übrigens mit Bestfixsystems Spreizhose, wir können auch hierbei in "Partnerlook" gehen!
Obwohl ich hier die Windel-Erotik den Pinkelspielen zuordne, gibt es natürlich auch Windel-Spiele mit Kot - aber auch solche, bei denen weder gepinkelt noch ein größeres Geschäft gemacht wird. Einige Windelfetischisten (Diaper Lover) genießen einfach das Trage-Gefühl bzw. den Anblick, das Verpackt-Sein, die Keuschhaltungs-Funktion oder auch das Geräusch der Knisterfolie.
Je nach persönlichem Schwerpunkt kann strenggenommen die Windel-Erotik also der Pinkel-Erotik untergeordnet sein oder gerade umgekehrt die Pinkel-Erotik der Windel-Erotik, es kann aber auch völlig überschneidungsfrei mit trockenen Windeln gespielt werden.
Als Panty Wetting wird entsprechend die Lust bezeichnet, sich in die Hose zu pullern, bzw. anderen beim Hosenpissen bzw. Höschen-Einnässen zuzusehen. Es geht dem passiven Liebhaber dabei z.B. um das Gefühl, wie sich die Pisse in der Kleidung ausbreitet und dem aktiven Part um den Anblick, wie der nasse Fleck auf der Kleidung sich ausbreitet.
"Panty-wetting"-Pornos sind z.B. im Internet zu finden, oft als Omorashi in Verbindung mit Pee Desperation.
Der Urin des Sklaven wird "abgezapft", was für viele Passive im D/S-Setting das Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein unterstreicht. Die Katheterisierung kann auch als Bestandteil einer Klinikerotik-Session erfolgen. Wie ein Katheter gelegt wird und welche Risiken das bergen kann, habe ich auf der Unterseite zu Katheter-Erotik ausführlich erörtert.
Natürlich können einer Katheterisierung auch Verschlauchungs-Spiele, Natursekt-Fütterungen oder Golden Showers folgen: so kann der Eigenurin eines Subs beispielsweise direkt verschlaucht in seinen Mund oder über seinen Schwanz oder in seinen Arsch geleitet werden. Oder es erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt das "Recycling" aus dem gefüllten Urinbeutel.
In Sonderplanungen katheterisiere ich mich ggf auch selbst und lasse Sie zuschauen: dies können Sie aus voyeuristischer Perspektive genießen, oder es geht danach weiter mit dem gewonnenen Nass für Natursekt- oder Shower-Einsätze.
Verschiedene Motivationen gibt es für Fetischlust an Einhalte-Spielen bzw. für Einhalte-Voyeurismus. In jedem Fall benötigt bzw. übt jemand, der/die sich das Pinkeln freiwillig verkneift oder unfreiwillig verkneifen muss, eine bestimmte Körperdisziplin, nämlich die Selbstbeherrschung von Blase und Blasenschließmuskel. Die entsprechenden Praktiken werden daher auch als "Bladder Discipline" bezeichnet - auch außerhalb von BDSM ist Bladder Discipline erforderlich (z.B. beim Militär oder in strengen Internaten) und wird bzw. wurde teilweise auch als Disziplinierungs-Strafe angewandt.
Je nachdem, welchen Schwerpunkt eine BDSM-Spielart rund um das Thema "Pisse einhalten" haben soll, werden unterschiedliche Begrifflichkeiten verwendet. Im Folgenden möchte ich einige Variationen vorstellen. Strenggenommen gehört eine mechanische Blockade des Urinabflusses wohl nicht zu Bladder Discipline, aber zu Einhalte-Spielen.
Wie bei anderen Kontroll-Spielen auch (z.B. Orgasmuskontrolle) geht es bei Urinkontrollspielen (Piss Control) um Macht und Ohnmacht. Je nachdem, mit welchen Kontrollmethoden gespielt wird, darf oder kann der/die Passive nicht pinkeln. Verhindert werden kann es z.B. mit einem geblockten Katheter oder mit einer Penisklemme. Perfiderweise wird möglicherweise sogar noch zuvor eine Blasenfüllung vorgenommen, damit das Bedürfnis, sich zu erleichtern, wächst.
Statt einer mechanischen Sperre gibt es möglicherweise aber auch nur ein Mental Bondage, also einen Befehl, der aus devotem Gehorsam oder aber aus Angst vor Bestrafung heraus so lange wie möglich befolgt wird: Der Sklave bzw. die Sklavin darf nicht pinkeln, bis die Herrin es erlaubt.
Anstatt einem kompletten Pißverbot (= Nichtpinkeln) kann in der Pißkontrolle auch ein "Stop & Go" beinhalten: der/die Passive darf sich stoßweise erleichtern und muss dann den Strahl wieder unterbrechen. Die Herrin gibt dafür z.B. bestimmte Zeitintervalle vor, oder die partielle Entleerungserlaubnis wird von dem Bestehen von Aufgaben oder dem Ertragen von Schmerzreizen abhängig gemacht. Und wenn jemand länger als gestattet pieselt, gibt es natürlich auch Strafen.
Das Einhalten kann bei sehr praller Blase sogar selbst zu einem Painplay werden - man sollte im Sinne von RACK allerdings die Pro's und Contra's gründlich abwägen.
Die fetischistische Lust daran, jemandem dabei zuzusehen, wie er/sie dringend pinkeln muss und dennoch einhält (die Ursache dafür kann ein einvernehmliches Pissverbot oder ein selbst auferlegter Pinkel-Wettbewerb sein, es kann sich jedoch auch um eine Alltags-Situation wie z.B. "Busfahrt ohne Klo" handeln), wird als Pee Desperation (= Pinkelverzweiflung) Fetish oder auch als Omorashi bezeichnet. Auch das eventuell auftretende Geilwerden der "verzweifelten" Person selbst durch die Challenge des Einhaltens fällt unter denselben Begriff: Pee Desperation Fetish.
Während der Begriff "Piss Control" (s.o.) nur nahelegt, daß die aktive Person Freude an ihrer dominanten Macht (Kontrolle) hat, empfindet eine Domina mit Pee Desperation Fetish -zu denen ich mich ganz klar zähle- zudem noch explizite Erregung dabei, dem/der Sub beim Kämpfen gegen die volle Blase bis zur letzten Minute aufmerksam zuzusehen. Ich ermutige Sie daher in einem Pee Desperation Play, mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (also auch den unwillkürlichen Reaktionen, die man im Alltag vermutlich unterdrücken würde) ihren Schließmuskel "für mich" zu beherrschen, einfach nur, um mir damit eine Freude zu machen. Insbesondere finde es besonders prickelnd, dann vor Ihren Augen selbst zu strullern, während Sie zappelig von einem Bein aufs andere treten
In einem Pee Holding Contest (= Einhaltewettbewerb) treten zwei oder mehrere Sklav/inn/en oder auch gleichberechtigte Spielgefährt/inn/en gegeneinander an, konsumieren bewußt viele (harntreibende) Getränke und wetten darum, wer als letzte/r aufgibt bzw. als letzte/r einnäßt. Solche Einhaltewettbewerbe können erotischen Hintergrund haben, müssen es aber nicht.
Die spezielle Kombination, daß jemand nach längerem Einhalten schließlich vor (potentiellem) Publikum die Blasenkontrolle verliert und daß dabei Scham empfunden wird, wird als Omorashi bezeichnet. Zumindest verstehe ich dies so nach Lektüre mehrerer deutsch- und englischsprachiger Quellen: einige Definitionen weisen zwar nicht alle diese Merkmale auf, aber da sie sich auf dieselbe japanische Subkultur beziehen, scheint es mir aber wahrscheinlich, daß diese Definitionen unvollständig recherchiert sind. Wörtlich übersetzt heißt "omorashi" offenbar:"ein Leck haben".
Insbesondere bezieht sich der Begriff Omorashi Yagai auf das als peinlich erlebte Einnässen in die jeweilige Kleidung nach Pee Desperation in (halb-)öffentlichen Settings, während für Omorashi Yagai Honyo erst die Kleidung quasi im letzten Moment abgestreift wird. Das bereits oben erwähnte Einnässen in Windeln wird, sofern es auch die übrigen Omorashi-Kriterien erfüllt, als Oshime Omorashi oder Omutsu Omorashi bezeichnet.
Insbesondere kann im Omorashi Yagai Honyo auch ein Teil des Kicks in der Gefahr bestehen, dabei von der Polizei erwischt zu werden.