Vorlieben

Geile Sauereien: Schmuddelspiele / Wet and Messy Fetishism

Im Englischen hat das "Rumsauen" sogar eine eigene Abkürzung: WAM steht für "Wet and Messy Fetishism". Im Deutschen habe ich noch nie einen allgemein-gebräuchlichen Überbegriff gehört für das, was ich seit langem "Schmuddelspiele" nenne (und auch schon so nannte, bevor ich mit BDSM überhaupt befasst war, entsprechende Praktiken aber bereits genossen habe…)

Schmuddeln kann man, wie auch "wet and messy fetishism" nahelegt, mit allem, was nass und/oder dreckig ist. Einiges davon wird nicht dem BDSM zugerechnet: Sperma-Spiele und geile Sauereien mit Schlagsahne und anderen Leckereien praktizieren auch Paare, die sich als "ganz normal" bezeichnen. Auch in der Swinger-Szene sind derartige Praktiken meines Wissens nach recht gern gesehen.

Als je extremer die "Dreckigkeit" der Flüssigkeit bzw. der sämigen Masse eingestuft ist und/oder je weiter weg sich das Geschehen von den Brüsten und den Genitalien separiert (und somit klarer die Praktik zum reinen Fetisch wird), desto eher zählt das "Schmuddeln" zu den "Perversionen" (i.S.v. "Abweichung von der Norm").

Sollte ich in der nachfolgenden Auflistung etwas vergessen haben, womit sie gerne lustvoll spielen möchten, lassen Sie es mich gern wissen! (Und sollten Sie Schmuddeleien mit Körperflüssigkeiten und/oder Kot ablehnen, überspringen Sie bitte den entsprechenden Unterabschnitt - der Vollständigkeit halber sollte ich erwähnen, daß es umstritten ist, ob diese zu den "Wet and messy"-Vorlieben gezählt werden, zum "Schmuddelsex" gehören sie nach meiner Ansicht aber allemal.)

Sploshing

Fast alle Wet-and-messy-Praktiken sind sogenannte Sploshing-Praktiken, bei denen es um erotische Sauereien mit reichlich viel der jeweiligen Substanz auf einem üblicherweise nackten Körper (oder manchmal auch im Gesicht) geht. Das kann im Alleingang passieren (bzw. so, daß ich mich "besploshe" und Sie mir zuschauen, so daß es zu einem exhibitionisch-voyeuristischen Szenario wird), es kann eine dominant-devote Interaktion sein (so, daß ich Sie mit der jeweiligen Sploshing-Substanz "zusaue" bzw. Ihnen als Ihre strenge Mistress befehle, sich selbst "einzuschmuddeln"), es kann gemeinsam geteilte Fetischlust sein (wir besploshen uns gegenseitig bzw. jede/r sich selbst und genießen dabei die Gegenwart eines/einer Gleichgesinnten).

"To splosh" heißt "platschen", und ein englisches Magazin namens "Splosh!" brachte diesen Fetisch in mediale Verbreitung, indem es entsprechende Geschichten und Fotos zeigte.

Dennoch kann man vereinzelte der u.g. Schmuddelsubstanzen auch in kleinen Mengen lustvoll anwenden (z.B. mit vereinzelten Blutstropfen spielen und den Kick aus ihrer "Messyness" ziehen) und meiner Auffassung nach trotzdem noch als "Schmuddelspiele" oder "WAM" bezeichnen, weswegen ich "Sploshing" separat aufführe.

Von "Vanilla" bis "Extreme": Sperma, Pisse, Blut und KV - Sauereien

Achtung, sofern mit Körperflüssigkeiten gespielt wird, ist Risk-Awareness und eine den jeweiligen Bedürfnissen angemessene Safety (z.B. das Tragen von Latexhandschuhen) ein absolutes Muß. Es empfiehlt sich ein sessionvorbereitendes Plauderdate, und den meinerseits ungeschützten Hautkontakt mit fremden Blut bzw. KV lehne ich aus Bedacht auf die eigene Gesundheit völlig ab.

Sperma-Spiele

In Pornos sieht man oft den "Cum Shot" - eine Großaufnahme einer männlichen Ejakulation, die sich meist auf einen weiblichen (bzw. in Gay-Pornos männlichen) Körpern ergießt. Im Hurengewerbe spricht man dann von "Körperbesamung" bzw., falls der Erguß absichtlich im Gesicht -aber nicht im Mund- der Dame landet, von "Gesichtsbesamung". Aus dem Japanischen übernommen ist der Begriff "Bukkake" für Gruppensex-Filme oder -Parties, bei denen mehrere Männer gemeinsam auf eine Frau abspritzen.

Im BDSM ist es hingegen üblicher, daß der Sub mit seinem eigenen Sperma "herumsauen" muss, z.B. es die Domina auf seinem Körper zerreibt oder ihn sogar zwingt, es aufzulecken. Insbesondere, wenn dies für ihn mit Ekel verbunden ist, kommt dies auch einer Post-Orgasm-Torture gleich!

Pipi-Platschereien

Natursekt oder Golden Shower heißt es, wenn im erotischen Zusammenhang Urin getrunken wird oder wenn jemand angepinkelt wird. Allgemeine Informationen zu Piss-Spielen finden Sie hier:

Insbesondere nach dem Anpissen kann man jemanden natürlich noch "beschmuddeln", d.h. nachdem ich jemanden mit meinem Urin abgeduscht habe, verreibe ich das goldene Nass noch auf seinem Körper - oder fordere ihn auf, sich selbst in der Pfütze ordentlich zu wälzen oder es gar noch vom Boden (hier lege ich meist zuvor eine geeignete Matte unter) lutschend aufzusaugen.

Aber Piss-Schmuddelspiele müssen nicht dominant-devot sein, es muss auch keine Trennung in aktive und passive Seite geben, man muss dabei nicht einmal zu zweit sein: Ich masturbiere gern mit Pisse, und im Rahmen einer Mösenwichs-Show beziehe ich diese Vorliebe gerne ein :)

Oder wir legen uns nebeneinander uns spielen jede/r für sich mit der eigenen Pisse bzw. gemeinsam mit meinem Urin…

Blut-Fetischismus

Mit Blut geht eigentlich im Hinblick auf die "Sauereien" alles, was auch mit Pipi geht - es ist allerdings kräftig rot und somit sichtbarer, was die Geilheit durchaus verstärken kann: ich liebe den Kontrast von heller Haut und dunklem Blutrot!

Gemeinsam oder allein kann man zuvor abgenommenes, im Play z.b. durch Cutting oder Nadelung erzeugtes bzw. natürlicherweise als Menstruationsblut entstandenes Blut lustvoll fetischisierend (oder im Rahmen eines Ekelspiels mit der entsprechenden erotischen Ambivalenz) auf dem eigenen oder fremden Körper verteilen und genießen.

Kaviar-Schmierereien

Anders als bei Sperma, Urin und Blut hat Kot (der im BDSM häufig als "Kaviar" oder als "Scat" bezeichnet wird, egal ob es um Verzehr oder nur um äußerliche "Dirty Games" geht) eine andere Konsistenz, die von sehr vielen Menschen als besonders unangenehm empfunden wird. Zudem hat Kaviar auch den strengsten Geruch, der ebenfalls oft Abscheu auslöst. Dennoch gibt es Scat Player, die den Kot tatsächlich lieben und ihn wegen seiner Zähigkeit und seines Gestanks fetischisieren. Das Verreiben gerade dieser matschigen Masse z.B. ganz gezielt auf dem Penis (oder durch indirekte Massage über der vollgeschissenen Windel, so dass sich das Aa nach vorne vorquetscht) turnt dann gerade wegen der besonderen Substanz-Zusammensetzung an. Oder man genießt es, sich eine "dicke Wurst" direkt in die Hand scheißen zu lassen und danach mit dieser Schmierereien anzustellen, oder der aktive Part holt beim "Scat Fisting" direkt dem/der Passiven die Scheiße aus dem Arsch…

Schmuddeln mit Lebensmitteln: Food Crushing und Food Sploshing

Insbesondere das letzte Kapitel, das Spielen mit Scheiße, ist den meisten Menschen doch zu heftig. Aber eine zähe, sämige Masse auf dem Körper, insbesondere den Genitalien, fühlt sich möglicherweise trotzdem auch für Sie gut an. Etliche Lebensmittel eignen sich dafür, z.B. ein zermatschter Kuchen. Wird das Lebensmittel zunächst aus der Form gebracht und so zu Brei verarbeitet, spricht man von "Food Crushing" - in jedem Fall aber, wenn es in reichlicher Menge auf dem Körper verrieben wird, von "Food Sploshing".

Typische Lebensmittel, die häufig gesploshed, aber nicht gecrushed werden, sind Honig, Sahne, Nutella…

Allgemeine Informationen zu Food Play finden Sie hier:

Matsch-Spiele/ Outdoor-Sessions / Matsch- und Ölringkämpfe etc.

Wer es gerne draußen im Dreck mag, dem geht es oft weniger um die rein genitale Stimulation bzw. die Konzentration auf Brüste oder Gesicht, sondern der macht sich ganzheitlich schmutzig. Ich erinnere mich an ein Wacken-Festival, bei dem etliche Leute (auch solche, für die es kein Fetisch war) mit großem Vergnügen in eine riesige Matschpfütze sprangen. Ganz und gar verdreckt und eingeschmuddelt zu sein, das kann eine ganz besondere Erfahrung sein. Für die einen ist es Erniedrigung, für die anderen Überschreiten von Tabus, für wieder andere einfach der Genuß des Rundum-Gefühls am kompletten Körper.

Auch wenn es nicht der Matsch ist, manchmal geht es einfach um's Schmutzigmachen draußen (seltener drinnen). Einmal habe ich auf einer Xplore-Veranstaltung eine Mini-Szene erlebt, in der ich als überwältigte Bottom von einem starken Top durch eine Lache von Putzwasser auf einem dreckigen Fußboden gezogen wurde (in dem Fall sogar: an meinen Haaren hindurchgezerrt). Ich konnte die klumpigen Dreckbatzen und verfilzten Haarknäuel dabei sehr gut fühlen, so dass es zu einer überraschend intensiven und geilen Dirty-Körpererfahrung wurde.

Ist mein passives Gegenüber körperlich stärker als ich, dann kann ich derartiges zwar leider nicht bieten, aber entsprechende Befehle erteilen oder eben auch wieder gemeinsam "mittenrein" zu springen (wohinein auch immer), das wird in den meisten Fällen möglich sein. Und wenn man erstmal "auf gleicher Augenhöhe drin" ist (oder auch mit zuvor vereinbartem Hierarchiegefälle), dann bietet sich Erotic Wrestling darin an…

Ein gleichberechtigtes Kräftemessen unter "erschwerten Bedingungen" oder auch ein unfairer Kampf, Hauptsache der Body klebt dabei im Schleim, Matsch, dreckigen Motoröl … das wäre die "messy"-Variante.

Soll's einfach nur "wet" sein, wird's vielleicht eher ein zärtlicher Kampf, der leicht in eine Body-to-Body-Massage übergehen kann… einfach nur sexy glitschig mit Speise- oder Hautpflege-Öl eingerieben…oder, ein bißchen dickflüssiger, mit einem Essens-Gelee oder (evtl. hochviskosem) Gleitmittel… ich erinnere mich an eine ganz tolle Zeichnung des japanischen Air-Brush-Künstlers Hajime Sorayama, wo eine Frau in eine Art Gel zu zerfließen scheint - der Anblick dieses Bildes hat mich schon als Teenager nicht losgelassen…

Öle, Body Jellys und Rasierschaum

Damit haben wir zu guter Letzt wieder den Bogen zum Vanilla-Sex gezogen: Massagen sind auch unter Nicht-SMern sehr beliebt. Dass dabei Öle und Body Lotions verwendet werden, ist nichts Ungewöhnliches.

Zum Wet-und-Messy-Fetisch kann es werden, wenn man mit den Massagemitteln "sploshed" und sie mehr als reichlich einsetzt, sich in Glitschigkeit also bewußt ergeht!

Auch hierzu eine kleine Anekdote: eine meiner ersten weiblichen Affären verzog verwundert ihre Miene, als ich sie im Rahmen einer erotischen Ganzkörpermassage im Body Oil so gut tränkte, daß auch meine Matratze ziemlich eingeseicht wurde - was mir in meiner Lust vollkommen schnuppe war. "Aber man braucht doch nicht so viel Öl" rief sie aus und maßregelte mich dadurch in einer Weise, die mir vollkommen unverständlich war: aus meiner Sicht machte gerade der verschwenderische Umgang mit dem wohlduftenden Öl und das gemeinsame Sich-darin-Wälzen den Unterschied einer beidseitig geilen Erotik-Massage zu einem einseitigen Massage-Freundschaftsdienst bei verspannter Muskulatur aus…

In ähnlich lustvoller Verschwendung kann man auch unter der Dusche ein schönes Jelly benutzen (ich bevorzuge hier die Lush-Produkte), egal ob zusammen geduscht wird oder ob eine/r bedient/verwöhnt und das Gegenüber ausschließlich empfängt - ersteres passiert wieder eher im Vanilla-Bereich, letzteres entspricht eher dem assymetrischen BDSM-Gedanken.

Und auch beim [link 182#rasierschaum]Shaving[/link] trägt oft gerade das großzügige Einschäumen des Kopfs, des Gesichts und/oder des Intimbereichs zum messy-fetischistischem Vergnügen bei!

(Als Krönung solch eines Messy-Shaving-Szenarios hatte ich mal eine Session, bei der das Rasierschaum-Sploshing schließlich mit einem Kuchen-Crushing kombiniert wurde: ich als Kosmetikerin war -rollenspielerisch vorvereinbart- über den zum Gesichtspeeling verspäteten und schlecht vorrasierten Kunden verärgert, weil ich nun seinetwegen Überstunden machen musste - also rasierte ich ihn halbherzig und machte dabei jede Menge Sauerei mit meinem Schaum - gleichzeitig fluchte ich vor mich hin, daß ich zu einem Privatdate zu spät erscheinen würde, für das ich doch extra Sahne-Kirsch-Kuchen gebacken hatte…der würde nun aber schlecht, wenn er so lange draußen stünde. Als dann der Kunde auch noch protestierte, daß ich ihn zu schluderig behandeln und seine Klamotten mit dem ganzen Rasierschaum versauen würde, platzte mir der Kragen. "Jetzt reicht mir's aber, ich kündige den Scheißjob" schimpfte ich und packte mir in meiner überzeugend geschauspielerten Wut den Kuchen, "und du hast mir gar nichts mehr zu sagen, ich stopf dir dein blödes Maul - gleich hast du noch mehr Schaum in deiner Fresse" und zercrushte den sahnigen Kuchen, für den ich ohnehin keine Verwendung mehr zu dieser späten Uhrzeit hatte, direkt in seinem Gesicht. Ein wirklich gelungenes Sploshing-Finale!)

Body Painting und Farb-Suddeleien / Gips-Abdrücke und Flüssiglatex

Ich habe schon als Kind immer gerne mit Fingerfarben gemalt. Schon das Patschen nur mit den Händen ist ein sinnlicher (wenn auch zu damaligen Zeiten kein bewußt erotischer) Genuß. Entsprechend geil kann es dann werden, wenn man mit komplettem Körpereinsatz malt oder Skulpturen bildet - z.B. Brustabdrücke auf große Kartons oder Betttlaken preßt wie bei einem Kartoffelstempel, nur eben mit dem eigenen Leib; bzw. vielleicht sogar direkt mit der Möse in flüssigem Gips (oder einer anderen geeigneten Masse) sitzt, um einen Reliefabdruck zu bekommen…

Auch sich selbst oder einander mit (reichlich) Farbe gegenseitig anzumalen (oder einfach ziellos zu "besploshen") oder sich mit Flüssiglatex zu übergießen, geht in dieselbe Richtung, sofern der Sinnengenuß vor dem künstlerischen Resultat bzw. dem Kreieren einer Mode Vorrang hat …


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